München. Wenn in der laufenden Nascar-Saison die Rennwagen über die Strecke brettern, haben einige von ihnen kleine Passagiere dabei, die sich an die Reifen geheftet haben: Goodyear setzt in die Seitenwände seiner Rennreifen RFID-Chips ein, die eine einfachere und sichere Verwaltung der Pneus ermöglichen sollen. RFID, die Radiofrequenz-Identifikation, löst auch in der Automobil- und Reifenindustrie den Barcode, seinen analogen Vorgänger, immer häufiger ab.
Denn die RFID-Technik ermöglicht es, Daten mittels Radiowellen berührungslos und ohne Sichtkontakt zu übertragen. Gespeichert werden die Daten auf einem kleinen Chip, der auf die Oberfläche einer Palette oder eines Bauteils aufgeklebt oder direkt in ein Fahrzeugteil eingebaut werden kann. Wenn der Chip an einem Lesegerät vorbeibewegt wird, gibt er seine Informationen preis. Im Unterschied zum Barcode sind die Daten aber nicht festgeschrieben, sondern können verändert werden. Der RFID-Chip im Reifen könnte also funken, ob er schon eingefahren worden ist oder in welches Regal er nach dem Rennen gestellt werden soll.
Michelin arbeitet ebenfalls an Pneus, die dank RFID-Chip in der Reifenwand ihr Herstellungsdatum, den Reifentyp, Luftdruck und Seriennummer verraten. Die Daten können an den Bordcomputer im Auto gefunkt werden, damit der Fahrer bei sinkendem Luftdruck gewarnt wird oder damit er vor dem nächsten Reifenkauf weiß, welches Modell genau er zuletzt erworben hat.