München. Mit der Erweiterung der Europäischen Union um zehn Mitgliedsstaaten vor zwei Jahren stehen den freien Autohändlern neue Einkaufsquellen offen. Thomas Herzig, Vorsitzender des Bundesverbands freier Kfz-Importeure, sieht Slowenien als wichtiges neues Lieferland. Laut Theo Breitgoff von Ecafo, der Interessenvertretung des Parallel-Handels in der EU, sind zudem die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen im Einkauf wichtiger geworden. Da sich in manchen der neuen Mitgliedsländer die Preise allmählich an das Niveau der alten EU-Staaten angleichen, sei beispielsweise Tschechien für den Einkauf bereits uninteressant geworden. Polen hingegen habe als Lieferant deutlich an Bedeutung gewonnen -- trotz der starken Schwankungen der polnischen Währung Zloty.
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"Deshalb werden in Polen vor allem schnelle Geschäfte mit Lagerfahrzeugen gemacht", sagt Breitgoff. Um Autos mit längerer Lieferfrist trotz Währungsschwankungen aus Polen zu beziehen, sichern sich freie Händler über Banken ab. Für ein bis zwei Prozent des Kaufpreises können sie dann festlegen, zu welchem Kurs die Autos abgenommen werden.
Einige Händler sehen den Einkauf in den ehemaligen Ostblockländern jedoch kritisch. "Teilweise haben die Fahrzeuge noch nicht den in Deutschland gewünschten Sicherheitsstandard", sagt etwa Petra Höhenrieder vom Parallel-Importeur Auto-aus-München. Sie bezieht Fahrzeuge vor allem aus Frankreich und Italien. Auch Breitgoff bestätigt, dass klassische Lieferländer wie Dänemark, Spanien oder die Benelux-Staaten nicht an Bedeutung verloren haben. "Und Audi", so Breitgoff, "bekommt man meist in Schweden am günstigsten."