Renaults Preisbrecher im Kleinwagensegment

Köln. Mit dem Sandero treibt die rumänische Renault-Tochter Dacia ihre Offensive im Billigsegment voran: Der gefällige Kleinwagen, der auf einer älteren Renault-Plattform steht, wird zu einem unschlagbaren Preis angeboten.

7500 Euro kostet die Basisversion mit 1,4-Liter-Benzinaggregat (75 PS), fünf Türen, zwei Airbags und ABS. 1000 Euro mehr sind fällig, wenn Servolenkung und Zentralverriegelung dabei sein sollen. Beim Kunden kommt der Verzicht auf Komfortfeatures offenbar an: Schon vor seiner Markteinführung in Deutschland am vergangenen Samstag wurden 5000 Fahrzeuge geordert – dabei sind in diesem Jahr für Deutschland nur 8000 Sandero vorgesehen.

Der Sandero wird, wie das Dacia-Modell Logan, bei Renault-Händlern angeboten. Renault-Deutschland-Chef Jacques Rivoal befürchtet dennoch keine Kannibalisierung mit Modellen wie Clio oder Twingo: „Die Marke Dacia spricht andere Kundengruppen an.“ Das galt womöglich noch für den etwas ungelenk gestylten Logan. Der Sandero aber kommt schicker daher als so mancher aktuelle Rivale. Wildern soll er unter anderem im Revier von Honda (Jazz), Hyundai (i10), Toyota (Yaris), Opel (Corsa) und Volkswagen (Fox). Auch der konzerneigene Renault Clio könnte vom Sandero ausgebremst werden. Vor allem aber

will Dacia mit dem Sandero bisherige Gebrauchtwagenkunden anlocken. „Zwei von drei Dacia-Kunden haben vor ihrem Autokauf noch nie einen Neuwagen erworben“, sagt Marc Osseux, deutscher Produktmanager für Dacia.

Wer sich vom Preis allein nicht überzeugen lässt, den will Dacia mit einer dreijährigen Garantie (oder 100.000 Kilometer) für den neuen Dacia gewinnen. Ab 2009 sollen im Sandero auch zwei Dieselmotoren verfügbar sein.