Paris. Der krisengeplagte französische Autokonzern PSA Peugeot Citroën setzt nicht nur auf Kapazitätsabbau, Internationalisierung und Höherpositionierung seiner Marken, um seine Zukunft zu sichern. Langfristig sieht der Autobauer vor allem in technischen Innovationen den Weg aus der Krise. Das betonten Konzernchef Philippe Varin und Entwicklungschef Guillaume Faury bei einer internationalen Technikschau. „Um den Herausforderungen im Bereich der Mobilität von morgen Rechnung zu tragen, verstärkt der Konzern seine Anstrengungen im Bereich der Innovation“, kündigte Faury an. Er stellte ein Bündel technischer Innovationen vor, darunter vor allem die neue globale und modulare Plattform EMP2. Auf sie sollen künftig rund 50 Prozent der Gesamtproduktion entfallen: PSA will nach und nach seine gesamte Kompaktund Mittelklasse darauf aufbauen.
Die ersten Modelle mit EMP2 werden der neue Citroën C4 Picasso und der C4 Grand Picasso sein. Für eine Überraschung sorgte Faury mit der Enthüllung eines hydrostatischen Hybridsystems auf Luftdruck-Basis, das von Bosch Rexroth entwickelt wurde und dort bereits als regeneratives Bremssystem weltweit in Nutzfahrzeugen eingesetzt wird. PSA will das System ab 2016 zunächst in Klein- und Kompaktfahrzeugen einsetzen. Die Kooperation ist vorerst exklusiv, später will Bosch die Technik auch anderen Herstellern anbieten. Das von PSA Hybrid Air getaufte System für Pkw kombiniert einen Verbrennungsmotor mit einem Drucklufttank als Energiespeicher. Dadurch sind teure Akkus nicht mehr nötig. Eingesetzt werden stattdessen ein zusätzlicher Hydraulikmotor sowie eine Hydraulikpumpe, die rund zehn Liter Stickstoff verdichten kann.PSA kommt beim Einsatz eines 82-PS-Benzinmotors nach eigenen Angaben auf einen Verbrauch von 2,9 Litern Benzin im Normzyklus bei CO2-Emissionen von nur noch rund 69 Gramm je Kilometer. Das wären 45 Prozent weniger als bei einem Dreizylinder- Benziner ohne Luftdrucktank. Getestet wurde das System bislang in einem Citroën C3 und im Peugeot 208. Im innerstädtischen Verkehr könne ein Fahrzeug mit Hybrid Air 60 bis 80 Prozent seiner Betriebszeit ganz ohne Verbrennungsmotor auskommen, so Projektmanager Karim Mokaddem. Die ersten Serienfahrzeuge mit der Technik will PSA ab 2016 anbieten, zunächst in der Kompaktklasse mit einem 110-PS-Benziner, in der Kleinwagenklasse mit einem 82-PS-Motor sowie in leichten Nutzfahrzeugen. Hybrid Air ergänze auf optimale Weise das bestehende dieselelektrische Hybrid4-System, das für leistungsstärkere Fahrzeuge in der Kompakt- und Mittelklasse gedacht ist, erklärte PSA. Möglicherweise könne sich der Konzern mit Hybrid Air aber langfristig ganz von der kostspieligen Kombination von Dieselmotor und Elektro-Hybridantrieb verabschieden, hieß es im Umfeld des Unternehmens.PSA macht Hybrid mit Druckluft günstig
Der krisengeplagte französische Autokonzern PSA Peugeot Citroën setzt nicht nur auf Kapazitätsabbau, Internationalisierung und Höherpositionierung seiner Marken, um seine Zukunft zu sichern. Langfristig sieht der Autobauer vor allem in technischen Innovationen den Weg aus der Krise. Das betonten Konzernchef Philippe Varin und Entwicklungschef Guillaume Faury bei einer internationalen Technikschau.