Frankfurt/Main. Die neuen Chefs der deutschen Vertriebsorganisationen von Seat und Fiat stehen vor der gleichen Herausforderung: Sie müssen das Volumen und den Marktanteil deutlich erhöhen. Manfred Kantner, der seit 2007 an der Spitze der Fiat Group Automobiles Deutschland stand und offiziell am 1. Dezember als Seat-Chef antritt, startet mit einem Marktanteil von nur 1,9 Prozent und einem Volumen von knapp 40.000 Einheiten in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres. Sein Vorgänger Holger Böhme hatte den Job bei der chronisch defizitären Volkswagen-Marke erst im Dezember 2010 angetreten.
Personalwechsel bei schwächelnden Importeuren
Ähnlich anspruchsvoll ist auch die Aufgabe seines Nachfolgers Martin Rada bei Fiat Deutschland, der zum 1. Oktober von der österreichischen Vertriebsorganisation an den Main wechselte. Kurz vor seinem Abgang hat Kantner noch das Absatzziel für 2011 gesenkt. Statt der zu Jahresbeginn erwarteten 130.000 Pkw und Nutzfahrzeuge der Marken Fiat, Lancia und Alfa Romeo rechnet der Importeur nun mit 10.000 Einheiten weniger. Mittlerweile ist die Marke Fiat mit einem Marktanteil von 2,7 Prozent hinter Hyundai zurückgefallen. Die Koreaner kommen auf 2,8 Prozent, die Schwestermarke Kia hält weitere 1,2 Prozent. Fiat leidet in erster Linie unter der ausgebluteten Produktpipeline. Das neue Kleinwagen- Volumenmodell Panda kommt erst Anfang 2012 auf den deutschen Markt. Außerdem wartet auf Rada die Herkulesaufgabe, dem deutschen Autokäufer die Vorzüge der verschmolzenen Marken Lancia und Chrysler zu vermitteln.