Rüsselsheim. In einem Brief an alle europäischen Opel-Händler, den Neumann am vergangenen Freitagnachmittag verschickte und der der Automobilwoche vorliegt, schreibt Neumann: „Rabatte und Tageszulassungen gehören leider zum Repertoire der Branche. Davon können wir uns vorerst nicht komplett abkoppeln. Um von dieser Nachlass-Kultur wegzukommen, wollen wir die kommenden Modelle von Anfang an besser positionieren.“ Als Beispiel nennt der seit März amtierende Opel- Chef den im Herbst auf den Markt kommenden neuen Insignia, der rund 2000 Euro billiger als das Vorgängermodell werde. Die Händler sind mit der neuen Preisgestaltung zufrieden. „In diesem Punkt stehen wir voll hinter Karl-Thomas Neumann. Die Autos müssen wieder günstiger werden. Dann werden wir auch bessere Transaktionspreise erzielen“, sagte Jaap Timmer, Präsident des europäischen Opel-Händlerverbands Euroda, der Automobilwoche. Neumann verbreitet in dem Brief jede Menge Optimismus. „Opel ist wieder da! Die Aufbruch- Stimmung ist überall zu spüren“, versichert er den knapp 900 Opel- Händlern in Deutschland und den 4000 Händlern von Opel und Vauxhall in ganz Europa. Die Restrukturierung von Opel sei auf gutem Weg, beteuert der neue Mann an der Spitze der Traditionsmarke: „Ich bin heute mehr denn je davon überzeugt, dass wir die Wende schaffen und bis 2016 in die Gewinnzone zurückkehren werden.“ Für den Neustart habe Opel „die volle Rückendeckung von General Motors“, betont Neumann. Dies werde vor allem an den vier Milliarden Euro deutlich, die GM in den nächsten Jahren zur Verfügung stelle. Eindringlich fordert Neumann seine europäischen Händler dazu auf, sich auch ihrerseits von der Aufbruchstimmung im Unternehmen erfassen zu lassen: „Wir müssen unsere Marke wieder aufpolieren. Wir müssen den Staub vom Opel-Blitz fegen und ihn wieder im alten Glanz erstrahlen lassen.“
Opel senkt die Preise
Opel-Chef Karl- Thomas Neumann will die Preise aller neuen Opel-Modelle nach unten korrigieren und damit das traditionell hohe Rabattniveau bei Opel senken. Eine realistischere Preispositionierung wird viele Händler erfreuen, sie ist aber auch das Eingeständnis, dass Opel noch nicht auf Augenhöhe mit Volkswagen steht.