München. Die Diskussion über spritsparende und damit CO2-arme Fahrzeuge hat bei den deutschen Autokäufern kaum Wirkung gezeigt. Das Vorzeigemodell Toyota Prius erreicht dank seines Hybrid-Antriebs zwar einen niedrigen CO2-Ausstoß von 104 Gramm je Kilometer. Doch in den ersten beiden Monaten ging der Prius-Absatz um 18,8 Prozent zurück. Jetzt stützt Toyota den Verkauf sogar mit Incentive-Angeboten.
Auch Volkswagen kann mit dem noch umweltfreundlicheren Polo BlueMotion (102 g/km) kaum von der Umweltdebatte profitieren. Seit das Modell im August 2006 eingeführt wurde, hat VW in Deutschland und den Nachbarmärkten lediglich 2500 Einheiten abgesetzt. Damit verkauft sich der Polo BlueMotion ähnlich schleppend wie einst der Drei-Liter-Lupo, von dem in fünf Jahren 30.000 Fahrzeuge verkauft wurden. Volkswagen hält dennoch an seiner Strategie fest und will nach dem Passat auch einen BlueMotion-Golf anbieten.
Der Absatz sparsamer Fahrzeuge bleibt nicht nur in Europa, sondern weltweit hinter den Erwartungen zurück, wie das Beispiel Toyota zeigt. Vor allem das Hybrid-Modell Prius hat dem japanischen Hersteller zwar zu einem hervorragenden Umweltimage verholfen, eine aktuelle Studie der Schweizer Beratungsfirma Centre Info zeigt allerdings, dass CO2-arme Autos nur einen kleinen Anteil am Gesamtabsatz von Toyota haben. „Im Jahr 2005 machten Hybrid-Fahrzeuge 3,4 Prozent des weltweiten Absatzes aus. Toyota verkauft jedoch zu mehr als zehn Prozent SUVs wie Land Cruiser und RAV4, welche mehr als 240 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen“, heißt es in der Studie.