Neuzulassungen werden teuer erkauft

In deutschen Autohäusern wird jeden Tag eine Schlacht geschlagen. Der Automarkt wirft mit Rabatten und Incentives derzeit nur so um sich. Im März 2017 ist ein neuer Rabattrekord gemessen worden. Bei der robusten Konjunktur und der hohen Nachfrage könnten die Autohersteller eigentlich selbstbewusster sein. Doch dem ist nicht so. Und dafür gibt es mindestens vier Gründe.

Grund eins: Der Wettbewerb wird immer härter. Es gibt zu viel vom Gleichen. Es istwenig Differenzierung im Markt. Wer mag all die Mittelklasse-SUVs noch zählen, aus denen der Käufer heute auswählen kann?

Grund zwei: Potenzielle Autokäufer sind wegen der Abgas- und Dieseldebatte verunsichert. Die Deutschen lieben den Diesel. Aber Teile der Politik und manche Institution tun alles, um ihn in Misskredit zu bringen. Welche Belastungen auf Dieselfahrer noch zukommen werden, ist auch im Hinblick möglicher Fahrverbote völlig unklar.

Grund drei: In Jahren einer Bundestagswahl sind Konsumenten abwartend. Das beweisen Studien. Das hat einerseits mit Psychologie zu tun. Andererseits ist es ein konkretes Hemmnis, denn ein rot-rot-grünes Bundeskabinett würde die Entscheidungen der jetzigen Bundesregierung in der Abgasdebatte über den Haufen werfen. Die Verbraucher wüssten wieder nicht, woran sie sind.

Und Grund vier: Nicht wenige Autohersteller kämpfen derzeit mit Überproduktion. Sie fertigen zu hohe Stückzahlen, weil zu optimistisch geplant worden ist. Dann muss der Absatz nachträglich mit Rabatten und Eigenzulassungen geschönt werden. Durch das hohe Maß an Eigenzulassungen betreiben Hersteller wie Opel oder ?Audi permanente Kosmetik.

Der Erfolg wird mit der Brechstange erzwungen. Der erwartete Höchstwert von 3,4 Millionen Neuzulassungen 2017 wird teuer erkauft.

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