Genf/Rüsselsheim. Die Restrukturierung beruht auf drei Pfeilern: Kosten runter, Marke rauf, dazu jede Menge neue Produkte. Zum Kostenproblem sagt Neumann: „Wenn man mehr als eine Million Fahrzeuge im Jahr baut, sollte man profitabel sein können.“ Mindestens so schwierig wie die Senkung der Kosten ist die Steigerung des Image, die letztlich höhere Preise ermöglicht: „Wir haben nicht beim Produkt ein Problem, sondern bei der Marke. Die Marke muss wieder strahlen“, sagt der Neu-Rüsselsheimer. Und noch eine Baustelle hat Neumann ausgemacht: „Wir müssen die Kultur ändern. Ich will eine Angriffshaltung, eine Gewinnermentalität schaffen.“ Strategievorstand Thomas Sedran ist nicht überschäumend optimistisch, aber umso sicherer: „Opel hat schon viele Restrukturierungen gesehen, aber diesmal stehen uns durch die Allianz mit PSA neue Möglichkeiten offen.“ So komme Opel mit PSA Peugeot Citroën auf eine gemeinsame Einkaufs-Power in Europa, die fast so groß ist wie die von Volkswagen, rechnet er vor. Sein Ausblick: „Ich sehe für Opel ein Potenzial von 1,5 Millionen Fahrzeugen in Europa.“
Neumann verbreitet Aufbruchstimmung
Der neue Opel-Chef Karl-Thomas Neumann verliert keine Zeit: Kaum drei Tage im Amt, stellte er sich den Journalisten auf dem Genfer Auto-Salon, präsentierte dort Neuheiten der Rüsselsheimer, als hätte er nie eine andere Marke vertreten, und fand auch noch Zeit, sich bei You-Tube im Astra OPC vorzustellen. Auf Neumann wartet bereits der Sanierungsplan "Drive 2022“. Er will das ohne ihn entwickelte Programm Punkt für Punkt umsetzen, aber auch eigene Schwerpunkte setzen: "Ich muss diesen Plan nicht umarbeiten – ich werde lediglich meine Handschrift dabei einbringen.“