Stuttgart. An einer der meistbefahrenen Straßen Deutschlands – auf dem Stuttgarter Pragsattel – eröffnet die Düsseldorfer Familien- AG Mr. Wash Ende Mai eine Waschfabrik der Superlative. "Wir rechnen mit rund 500.000 Kunden im Jahr“, sagte Firmenchef Richard Enning, dessen Vater Josef das Unternehmen 1964 gegründet hat, im Gespräch mit der Automobilwoche. Rein technisch gesehen kann die Anlage mit zwei Transportbändern täglich bis zu 4000 Fahrzeuge von außen waschen. Insgesamt investiert das Unternehmen in Stuttgart 28 Millionen Euro. "Mit der Kapazität und dem Investitionsvolumen dürfte es in Europa und möglicherweise sogar auf der Welt keine größere Anlage geben“, so Enning.
Die Mr. Wash Auto-Service Aktiengesellschaft ist ein Familienunternehmen, das zum Jahresende über 31 Niederlassungen von Kiel bis München verfügen wird. Mit rund sechs Millionen Autowäschen setzt die AG 45 Millionen Euro im Jahr um. Rechnet man die derzeit 17 eigenen freien Tankstellen dazu, steigen die Erlöse auf deutlich über 200 Millionen Euro. Und selbstverständlich verdient das Unternehmen gutes Geld, betont Enning: "Sonst wäre die Expansion mit jährlichen Nettoinvestitionen von rund 15 Millionen Euro gar nicht möglich gewesen.“ Ein weiterer Standort für nochmals 18 Millionen Euro wird derzeit in Mannheim gebaut. Aufgrund der Größe der Anlagen sind nur Städte mit mehr als 250.000 Einwohnern geeignet.
In Stuttgart bietet Mr. Wash neben der Außenwäsche auf vier Transportbändern eine systematische Innenreinigung an. Außerdem verfügt der Standort über eine Handwachshalle, wo in zehn Minuten ein aus den USA importiertes Spezialmittel aufgetragen wird. In einer Wartelounge können die Kunden bei einem Kaffee dabei zuschauen. Für jeweils 99 Euro gibt es darüber hinaus eine Handpolitur beziehungsweise eine Innenraum- Aufbereitung mit Kohlensäure. Auch Cabrio-Verdecke werden gereinigt. In der Waschfabrik und der Tankstelle mit vier Ölwechsel-Stationen entstehen insgesamt rund 120 Arbeitsplätze.