Stuttgart. Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche vergibt in technischen Ausbildungsberufen seit mehreren Jahren 40 Prozent der Lehrstellen an Hauptschüler und hat damit gute Erfahrungen gemacht. "Wir wollen beim Auswahlverfahren nicht von vornherein die Hauptschüler aussortieren. Damit geben wir handwerklich Begabten eine Chance", sagt Ausbildungsleiter Dieter Esser.
Die Quote für Hauptschüler haben der Vorstandsvorsitzende Wendelin Wiedeking und Konzernbetriebsratschef Uwe Hück bereits im Jahr 2002 in einer bis 2010 laufenden Betriebsvereinbarung festgelegt. "Geeignete Auszubildende kann man an ihrem Engagement für eine bestimmte Sache und an der guten Verhaltensnote erkennen", beschreibt Esser die wichtigsten Auswahlkriterien. "Damit haben wir bisher sehr gute Hauptschüler für uns gewonnen."
Bei Porsche bewerben sich in jedem Jahr rund 5000 junge Menschen für insgesamt 100 Ausbildungsstellen. Davon entfallen 80 Plätze auf technische Berufe wie Kfz-Mechatroniker und Fahrzeug-Kommunikationstechniker. Im Normalfall werden nach der Lehrzeit alle Auszubildenden übernommen. Für die Gesellen mit Hauptschulabschluss ist damit aber nicht automatisch das Ende der Karriereleiter erreicht. "Es gibt viele Beispiele, wie sich Mitarbeiter aus allen Bereichen im Unternehmen weiterentwickelt haben", sagt Esser.