Bis zum Jahr 2025 will der VW-Konzern 50 neue vollelektrische Modelle an den Start bringen. Mercedes bietet 2022 zehn Elektroautos an. Und 2025 soll es bis zu zwölf Elektromodelle vonder BMW Group geben. Allein auf dem Genfer Auto-Salon werden in diesen Tagen Dutzende Premieren von Modellen mit alternativen Antrieben abgefeuert. Es ist eine Wette mit ungewissem Ausgang. Drei Entwicklungen sind möglich.
Szenario eins: Die Kunden springen nicht auf. Das Angebot ist größer als die Nachfrage, es kommt zu Überproduktion. Die Hersteller müssen – wollen sie nicht auf den Autos sitzen bleiben – den Bestand mit Ach und Krach verkaufen. Das führt zu Preissenkungen und schrumpfenden Margen – bis hin zur Unrentabilität.
Szenario zwei: Die Autos verkaufen sich gut in China, Kalifornien und Norwegen. Doch im Rest der Welt bleibt der Absatz gering. Vor allem in der EU reicht der Verkauf nicht, um hohe Strafzahlungen wegen überschrittener CO2-Grenzwerte der Flotten zu umgehen.
Das bedeutet auch hier: Die Autobauer müssen die E-Fahrzeuge aufGedeih und Verderb in die Märkte drücken. Ein verkauftes vollelektrisches Auto geht mit dem Emissionsfaktor null in die Bewertung ein. Das lohnt sich. Dennoch: Die Marge schrumpft.
Szenario drei: Der Hochlauf zieht die Nachfrage mit nach oben. Die
Wette wird gewonnen, die Wende ist geschafft. Trotzdem sinken die Margen, denn Fertigungs- und Materialkosten sowie die Preise für benötigte Rohstoffe machen das E-Auto doppelt so teuer wie den klassischen Antrieb. Volumenherstellern wird dasnoch mehr wehtun als Premiummarken.In allen drei Fällen gilt: Andie alte Profitabilität kommen die Hersteller über Jahre nicht heran. Geld verdienen werden sie weiterhin mit SUVs. Daher müssen dieseleichter, besser, sauberer werden. Dann hat der Verbrenner seine Berechtigung.
Lesen Sie auch: