Tuscaloosa. Mercedes-Benz hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres in den USA einen Achtungserfolg erzielt: Im größten Markt für Sport Utility Vehicles (SUV) verkaufte die Premiummarke rund 20 Prozent der M-Klasse mit einem Dieselmotor. Der sogenannte Grand Sports Tourer, die R-Klasse, kam im Juni auf einen Diesel-Anteil von 18 Prozent, bei der GL-Klasse waren es 14 Prozent. Bisher spielt der Selbstzünder in den Vereinigten Staaten praktisch keine Rolle.
Das Image des Dieselantriebs ist dort noch immer von den Fahrzeugen der 70er-Jahre geprägt: Er gilt als laut, dreckig und lahm. Die Marktforscher von J.D. Power rechnen aufgrund von verschärften Emissionsvorschriften und steigenden Kraftstoffpreisen im Jahr 2015 mit einem Diesel-Anteil in den USA von rund 15 Prozent.
Mercedes hat diese Marke im ersten Halbjahr bereits überschritten, obwohl derzeit "nur" herkömmliche Dieselmotoren angeboten werden, die lediglich in 45 der 50 US-Bundesstaaten die Abgasvorschriften erfüllen. Ab 2008 will der Stuttgarter Automobilhersteller alle SUV-Modelle auch mit den neuen Bluetec-Antrieben im US-Markt anbieten. Die Grundlage bilden ein emissionsarmer Common-Rail-Dieselmotor und eine Abgasnachbehandlung, bei der Harnstoff als Reduktionsmittel für Stickoxide ("Seductive Catalytic Reduction", SCR) verwendet wird.