Stuttgart. Mercedes-Benz will möglichst schnell die verbrauchssenkende Start-Stopp-Funktion in die Volumenbaureihen bringen. "Innerhalb der nächsten zwölf Monate werden wir über 50 neue Modelle mit Start-Stopp-Technologie für unsere Kunden im Markt verfügbar haben. Es ist unser Ziel, führender Premiumhersteller beim Einsatz von modernen Spitzentechnologien zu sein“, sagte Entwicklungschef Thomas Weber der Automobilwoche. Die Stuttgarter haben vergleichsweise spät mit der Markteinführung von Start-Stopp begonnen und dies stets mit mangelndem Komfort der vorhandenen Systeme begründet. Während Konkurrent BMW im Frühjahr 2007 als erster Premiumhersteller Start-Stopp im Dreier und im Einser anbot, zog Mercedes erst Mitte 2008 in den Baureihen A- und B-Klasse nach.
Ein Jahr später folgten die neue E-Klasse und der S400 Hybrid. Doch auch bei BMW ist der Einsatz dieser Technologie noch stark limitiert, weil nur Fahrzeuge mit Handschaltung damit ausgerüstet werden konnten. Bei Automatikgetrieben, die vor allem im Premiumsegment stark gefragt sind, ist Start-Stopp technisch komplizierter, weil der Öldruck in der Standphase aufrechterhalten werden muss. Bei Mercedes ist Start-Stopp derzeit auf Fahrzeuge mit Benzinmotoren und Handschaltung beschränkt. Innerhalb eines Jahres soll diese Technologie nun serienmäßig in praktisch alle Volumenmodelle von der A-Klasse über die SUVs bis zur S-Klasse einziehen. Bei CO2-Einsparungen von fünf bis acht Prozent ist dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erfüllung der EU-Klimavorgaben. Bis 2012 will Mercedes unter dem individuellen CO2-Grenzwert von 138 Gramm pro Kilometer (2009: 160 Gramm) in der EU-Flotte liegen und dabei auf einen durchschnittlichen Verbrauch von 5,6 (2009: 6,4) Liter kommen.