München. Der US-Markt gewinnt für BMW an Bedeutung. Finanzvorstand Friedrich Eichiner sieht 2013 „weiterhin gute Absatzchancen für die starken Überseemärkte USA und China“. Mit den steigenden Verkaufszahlen will er möglichen Rückgängen in Südeuropa begegnen. „Die Lage in Europa bleibt schwierig. Wir rechnen weiterhin mit einem herausfordernden Umfeld.“ Der erstarkte US-Markt kommt Eichiner da gerade recht. 2012 wurden im Werk Spartanburg im Bundesstaat South Carolina rund 300.000 Autos gefertigt, in diesem Jahr will BMW die Kapazität leicht erhöhen. „Der November war der beste Verkaufsmonat für BMW in den USA“, sagt USAChef Ludwig Willisch. In den ersten elf Monaten 2012 setzte der Konzern 303.728 BMW- und Mini-Fahrzeuge in den Staaten ab, ein Plus von 11,3 Prozent. Die Marke BMW verkaufte 244.061 Einheiten, Willisch will mittelfristig 300.000 BMW pro Jahr schaffen. Besonders gut lief der Dreier mit 88.857 Einheiten, Verkaufsschlager sind ferner der Fünfer und der X5. Die Einführung des Mini- SUVs Paceman am 16. März soll zudem den Verkauf der britischen Tochter weiter ankurbeln. Die US-Verkaufsorganisation der Münchner umfasst derzeit 338 BMW-Partner und 115 Mini-Händler.
Mehr X für BMW in den USA
Aufgrund der positiven Entwicklung hat BMW im vergangenen Jahr 300 neue Mitarbeiter in Spartanburg eingestellt, insgesamt arbeiten in dem 1994 gegründeten Werk mittlerweile 7500 Menschen. Seit dem Start liefen dort mehr als zwei Millionen Fahrzeuge vom Band. Rund 70 Prozent der Jahresproduktion gehen in den Export. Der geplante Ausbau der X-Familie soll das Geschäft weiter pushen. BMW lässt bislang die SUVs X3, X5 und X6 in Spartanburg bauen, nur der X1 läuft in Leipzig und im chinesischen BMW-Werk Tiexi vom Band. 2012 hatte der Autohersteller angekündigt, die X-Gruppe um einen X4 zu erweitern, der 2014 auf den Markt kommen soll. Die Ausbauarbeiten am USStandort sind in vollem Gange. Der X4 läuft auf derselben Montagelinie wie der X3. Da der Hersteller die Gesamtkapazität des Werks erweitern will, werden in Spartanburg derzeit Logistik, Karosseriebau, Lackiererei und Montage aus- und umgebaut.
Der bayerische Premiumhersteller will bis 2014 rund 900 Millionen US-Dollar in die Fabrik investieren. Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt plant mittelfristig mit einer Jahreskapazität von 350.000 Einheiten. Angaben über die Zahl der Mitarbeiter, die zusätzlich für die X4-Produktion eingestellt werden, will BMW bislang noch nicht machen. Ende des Jahres 2013 werden nach internen Planungen die ersten X4-Modelle in Spartanburg vom Band laufen. Die Fertigung soll bis zum Verkaufsstart 2014 langsam gesteigert werden.