Sindelfingen. Daimler hat Schwierigkeiten, einen strategischen Partner für die Engineering-Tochter MBtech zu finden. "Es gibt in der Industrie kaum Interesse, obwohl das Unternehmen praktisch allen namhaften Dienstleistern angeboten wurde“, so eine mit der Situation vertraute Person. Derzeit verhandele der Autohersteller mit dem kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna und der französischen Engineering-Firma Akka. Zum potenziellen Interessentenkreis soll auch der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS gehören. Dies bestätigte ein weiterer Insider. Daimler will sich derzeit von seinem 15-prozentigen EADS-Anteil trennen. An einem Einstieg hat die Qatar Holding, ein Staatsfonds des arabischen Emirats, Interesse signalisiert. Auf Nachfrage der Automobilwoche wollte der Autohersteller wollte zum Thema MBtech keine Stellung nehmen.
Daimler versucht schon seit längerem, seine kommerziell enttäuschende Engineering-Tochter neu auszurichten. Noch immer ist MBtech mit den weltweit 2900 Mitarbeitern und einem Umsatz von 300 Millionen Euro fast ausschließlich für den Mutterkonzern tätig. Aufträge von anderen Herstellern gibt es aufgrund der Nähe zu Daimler kaum. Deshalb sucht Daimler-Forschungs- und Entwicklungsvorstand Thomas Weber in seiner Funktion als Chefkontrolleur für MBtech einen strategischen Partner, der die Mehrheit und die unternehmerische Führung übernimmt. Der Stuttgarter Autohersteller will langfristig mit einem Minderheitsanteil beteiligt bleiben.