Der Hersteller von Filtern, Saugsystemen und Motorenabdeckteilen hatte im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von 1,75 Milliarden Euro ausgewiesen – ohne die 50 Millionen Euro des Zukaufs Helsa- Automotive, eines Anbieters von Innenraumfiltern. Das EBIT belief sich auf 92 Millionen Euro, was einer Marge von 5,2 Prozent entspricht. Die Zielrendite liegt bei sechs Prozent. Auch die anderen Kennzahlen von 2007 sind grundsolide: Die Kapitalrendite (Return on Capital Employed, ROCE) lag bei 17,2 Prozent, die Eigenkapitalquote erreichte 32,0 Prozent. „Wir werden 2008 schlechtere Werte ausweisen“, so Seipler. Die Expansion in China, Korea und Indien sowie Russland und Nordamerika sei aber nicht durch einen erhöhten Fremdkapital-Anteil finanziert worden. „Als GmbH müssen wir das Geld, das wir investieren wollen, erst verdienen“, beschreibt der Manager den Kurs des Familienunternehmens.
Angesichts der Finanzkrise ist es nun das oberste Ziel von Seipler, die Liquidität zu schonen – unter anderem um möglicherweise in Schwierigkeiten steckende Zulieferer zu stützen. „Wir wären aber nicht bereit, wackelige Unternehmen zu übernehmen“, stellt der Manager klar. Grundsätzlich will er sich bei Zukäufen 2009 „sehr zurückhalten“. Die Geschäftsentwicklung von Mann+Hummel hängt stark davon ab, ob die bereits erteilten Neuaufträge der Autohersteller tatsächlich realisiert werden oder ob es möglicherweise Abstriche bei den geplanten Volumen gibt. „Wir haben sehr schöne Projekte in Asien sowie in Nordamerika gewonnen. Wenn ein geringer Teil davon ausfällt, wäre das unkritisch für uns“, so Seipler.
Grundsätzlich sieht er sein Unternehmen weniger betroffen als Zulieferer, die nur über ein Erstausrüstungsgeschäft verfügen: „Wir können über das Ersatzteilgeschäft und die zusätzlichen Aktivitäten im Maschinen- und Anlagenbau viel abfedern.“ Dagegen wird der nordamerikanische Markt wie 2008 auch in diesem Jahr den Gewinn des Konzerns belasten. „Wir verdienen dort kein Geld, das wird anhalten“, so Seipler. Mann+Hummel leidet vor allem unter den rückläufigen Volumen der großen drei US-Hersteller. Auch einige Projekte im Dieselbereich laufen nur mit deutlich geringeren Stückzahlen. Diese Entwicklung ist durch neue Aufträge von deutschen, japanischen und koreanischen Kunden nicht vollständig zu kompensieren. Immerhin sieht Seipler durch mögliche neue Projekte für kleinere Motoren im Jahr 2010 wieder die Chance auf eine „gewisse Belebung“.