Obertraubling. Große Veränderungen nehmen ihren Anfang oft im Kleinen. Mit mittlerweile nur noch einem, wenn auch recht neuen und modernen Betrieb in Obertraubling vor den Toren Regensburgs ist das Autohaus Dressler ein kleiner Vertreter des deutschen Autohandels. Geschäftsführer Arno Dressler bezeichnet sich dennoch als „Revoluzzer“. Und das nicht etwa, weil er betagte Kunden mit umgebauten Golf-Caddies zum Auto ihrer Wahl übers Ausstellungsgelände fährt.
Arno Dressler hat seine Revolution in seiner Heimatzeitung gestartet. Mit einem offenen Brief, als ganzseitige Anzeige in der „Mittelbayerischen Zeitung“. Darin bricht er „eine Lanze für die Leute“, wie er sagt. Er schreibt direkt Kfz-Mechatroniker und -Karosseriefachleute an, ohne deren Arbeit „keine Automobilität möglich wäre“, die dafür aber weder in der Bevölkerung die entsprechende Anerkennung bekämen noch von den Betrieben einen angemessenen Lohn. Das will Dressler ändern: „Ich verspreche Ihnen, dass ich mit gutem Beispiel vorangehen und vor allem Ihre Leistung sehr gut bezahlen werde“, so Dressler im offenen Brief.
Andernfalls drohe die Abwanderung guter Arbeiter in die Industrie. Für Dressler eine echte Bedrohung, denn sein Betrieb ist umgeben von großen Unternehmen: mehrere Werke von BMW, dazu Continental, Infineon, Osram, Krones. Deshalb lockt Dressler nicht nur mit Geld, sondern auch mit hellen, modernen Arbeitsplätzen. Für seine Verkäufer entwickelt er gerade einen eigenen Arbeitsplatz mit großem Touchscreen in der Tischplatte.