Genf. Autohersteller Daimler und Zulieferer Continental streben eine möglichst hohe Verbreitung der gemeinsam entwickelten Lithium-Ionen-Batterien an und werden auch anderen Herstellern die zukunftsweisende Technologie anbieten. "Nur über Größenvorteile werden wir die Kosten für die Batterien so weit senken können, dass der Hybrid-Antrieb auf ein deutliches Volumen kommt", erklärt Conti-Chef Manfred Wennemer.
Aufgrund immer schärferer Umweltgesetze gilt die Kombination von Elektro- und Verbrennungsmotor mittlerweile auch in der europäischen Automobilindustrie als wichtiger Baustein zur Senkung des Flottenverbrauchs. "Angesichts der künftigen Emissionsauflagen werden wir gerade bei großen Fahrzeugen eine überproportionale Zahl von Hybrid-Antrieben brauchen", konstatiert Daimler-Chefentwickler Thomas Weber. Die beiden Entwicklungspartner haben als Erste weltweit eine serienreife Lithium-Ionen-Batterie für Pkw entwickelt. Dieser Energiespeicher gilt wegen der hohen Leistungsfähigkeit als Schlüssel für den Hybrid-Antrieb und zudem als Wegbereiter für den nächsten Schritt zum reinen Elektrofahrzeug.
Daimler gelang es nun, die neue Batterie in den Klimakreislauf des Fahrzeugs zu integrieren. Damit wurde die Explosionsgefahr als bisher größte Hürde bei der Anwendung in Fahrzeugen gebannt. Conti fertigt die Batterie, liefert das Energiemanagement und fungiert als Systemintegrator. Zum ersten Mal soll die neue Batterie ab 2009 im S400 BlueHybrid eingesetzt werden. Das Fahrzeug ist ein sogenannter Mild Hybrid, der das Fahren elektrisch unterstützt und mit einem Start-Stopp-System ausgestattet ist.
Daimler ist bei der Batterietechnik auch als Entwicklungsdienstleister für BMW tätig. Die Münchner wollen Industriekreisen zufolge im Siebener erstmals den Hybrid-Antrieb auf den Markt bringen. Für Weber ist klar, dass solche Technologiepakete zu Beginn nicht kostendeckend angeboten werden können. Deshalb will Daimler selbst bis spätestens 2010 deutlich mehr Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb anbieten.