München. "Flexibilität wird für Lieferketten in der Automobilindustrie in den kommenden Jahren wichtiger werden", sagt Harald Geimer, Consultant bei der Unternehmensberatung PRTM. Das Unternehmen beschäftigt sich mit den "unterschiedlichen Reifegraden" von Lieferketten. Zunehmende Flexibilität sei gefordert, weil sich die Autohersteller von der Massenproduktion weg und stärker hin zu einer an Kundenwünschen orientierten Produktion entwickelten. Deshalb müsse sich auch die Lieferkette "künftig stärker an den Wünschen der Kunden orientieren", sagt Geimer. Sein PRTM-Kollege Norbert Wittemann sieht die europäische Autoindustrie hier bereits weiter als die US-Autobauer: "Die Europäer sind fortgeschritten, weil sie schon in Prozessketten gedacht haben, als in den USA noch das funktionale Denken vorherrschte."
Laut PRTM sind künftig starke und gleichzeitig flexible Lieferketten nötig. "Wenn die Hersteller die Produktion von Nischenprodukten häufiger an markenunabhängige Autobauer wie Karmann oder Magna Steyr ausgliedern, erfordert dies eine enge Vernetzung", sagt Geimer. Der Trend gehe weg von der Dominanz der Kosteneffizienz und Lean Management hin zu mehr Flexibilität und Segmentierung und zu einer anhaltenden Auslagerung von Teilen der Lieferketten.