Kiel. Mit der Drohung, den Flächentarifvertrag zu kündigen, will der Landesverband des Kfz-Gewerbes Schleswig-Holstein künftig "ein höheres Arbeitszeitvolumen" durchsetzen, sagte Bernd Schweitzer, Geschäftsführer des Landesverbands, der Automobilwoche. Zunächst war sogar erwartet worden, dass sein Landesverband bereits am 31. Mai den Tarifvertrag kündigt. Danach hätte der Verband eine Tarifgemeinschaft gegründet, wie es der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) seinen Mitgliedern empfiehlt, damit Betriebe nicht aus Innung und Verband austreten müssen, um die Tarifbindung aufzuheben. Der Beitritt zu dieser Tarifgemeinschaft, die dann Verhandlungspartner der IG Metall werden kann, ist den Betrieben freigestellt.
Der Verband Schleswig-Holstein hat sich entschieden, zunächst nur den Manteltarifvertrag zu kündigen und die Satzung zu ändern. Damit wurde laut Schweitzer der Weg für einen Ausstieg aus dem Flächentarifvertrag geebnet. "Wenn die IG Metall wirklich den Flächentarif aufrechterhalten will, muss sie sich nun bewegen. Das ist die letzte Chance der IG Metall. Sonst verliert sie im Kfz-Gewerbe alles, dann kann sie nur noch Haustarifverträge verhandeln", so Schweitzer. In den neuen Bundesländern sowie Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg sind die Entscheidungen gegen den Flächentarif bereits gefallen.