Köln/München. Gegen den Trend zur totalen Digitalisierung haben die Kundenzeitschriften der Autobauer in jüngster Zeit neuen Schwung erfahren. Zahlreiche Relaunches und etliche neue Titel zeugen von der Hoffnung, in diesem etablierten Kommunikationskanal neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden an die Marke zu binden.
"Wir stellen ganz klar eine Renaissance der Kundenzeitschriften fest, gerade auch bei Markenunternehmen", sagt Aleksandra Solda-Zaccaro, Leiterin des Münchner Büros von Gruner + Jahr Corporate Editors. Ihr Team betreut unter anderem das Nissan-Kundenmagazin und das Lamborghini-Magazin.
"Die Autohersteller wollen ihre Marken mit Authentizität verbinden. Es geht darum, die Haltung und den Spirit einer Marke auszudrücken", sagt Solda-Zaccaro. Deshalb gehe es in den neuen Magazinen nicht um frontale Werbung, sondern um das Erzählen von Geschichten. "Ein gedrucktes Heft legen Sie nicht so schnell weg, viele Leser sammeln die sogar. Da klickt man nicht sofort weiter wie im Web."
Jüngstes Beispiel der Neuerscheinungen ist das im November gestartete Kundenmagazin der PSA-Edelmarke DS, das in Anspielung auf den Markennamen "Divine" getauft wurde. "Autos sind mehr als nur ein Fortbewegungsmittel, und dieses Gefühl können Kundenmagazine besser vermitteln als jede noch so ausgefeilte Internetseite", sagt Nicolas Perrin, Markenchef von DS, zum Start des "Divine"-Magazins.