"Wir müssen die notwendigen Innovationen profitabel gestalten. Dazu darf sich der Trend zu Einzellösungen nicht fortsetzen", forderte Bernd Bohr auf dem Automobilwoche Kongress und rief damit die Autohersteller zu mehr Selbstdisziplin und einer verstärkten Standardisierung auf.
Die Automobilindustrie leidet derzeit unter den hohen Forschungs- und Entwicklungskosten für umweltfreundliche Antriebe und höhere Sicherheitsstandards. Weil die Hersteller die Zusatzkosten bestenfalls teilweise an den Kunden weitergeben können, versuchen sie, die Einkaufspreise bei den Zulieferern zu drücken. Dies könnte laut Bohr die Innovationskraft der Branche insgesamt gefährden. "Die Hersteller sollten in den Bereichen, die nicht wettbewerbsdifferenzierend sind, Entwicklungskosten sparen und die Mittel lieber dort einsetzen, wo sie sich von Konkurrenten unterscheiden können."
Die Bereitschaft dazu sei aber nicht allzu groß. Hohe Sparpotenziale bescheinigte Bohr dem Bereich Elektronik. Allein bei der Fahrzeugsoftware könnten durch Standardisierung zwischen 25 und 30 Prozent der Kosten eingespart werden. Ähnlich sei es bei der Hardware.