München. Ferdinand Dudenhöffer ist sich sicher: „Das Konzept der Automeile gewinnt an Bedeutung.“ Die Investitionen des vergangenen Jahres stützen die These des Geschäftsführers von B&D Forecast: Alle großen Automarken wollen auf den Automeilen Deutschlands vertreten sein, dafür geben sie Millionenbeträge aus.
Dabei ist die Bezeichnung „Die Automeile Deutschlands“ eigentlich der Hanauer Landstraße in Frankfurt vorbehalten. Schon im Jahr 2000 hat sich die Interessengemeinschaft Hanauer Landstraße diesen Begriff schützen lassen. Nun soll dort die größte Automeile Europas entstehen. In den nächsten drei Jahren werden von den ansässigen Unternehmen mehr als 70 Millionen Euro in Frankfurts erste Adresse für Autokäufer investiert.
Welche Anziehungskraft die knapp sieben Kilometer lange Straße auf die Autoindustrie ausübt, hat das Jahr 2006 gezeigt: Hausnummer 255 beispielsweise hat sich die BMW-Niederlassung für ihren Neubau ausgesucht. 30 Millionen Euro wird der Palast die Premiummarke kosten – und er ist nicht das erste BMW-Engagement an der Hanauer Landstraße. Die Hausnummer 182 steht seit Jahren an der Niederlassung. „Wir gehören an der Hanauer Landstraße zu den Pionieren der Automeile“, sagt Niederlassungsleiter Philipp von Sahr. Mit dem 30-Millionen-Projekt will BMW den Premiumanspruch auch architektonisch untermauern: Das fünfgeschossige Bauwerk werde die Automeile „entscheidend prägen und ein markantes Zeichen setzen“, verspricht von Sahr.
Bald wird sich der Niederlassungsleiter mit Branchenkollegen aus Italien zum Willkommenstrunk treffen können. Bis zum Jahresende 2007 will Fiat die beiden Standorte Frankfurt und Heilbronn an der Hanauer Landstraße in einer neuen Unternehmenszentrale zusammenführen. Ausschlaggebend für die Standortwahl war laut Fiat „eine optimale Verkehrsanbindung und eine zukunftssichere Lage im Umfeld wichtiger Unternehmen der Automobilindustrie“.
Eine gute Verkehrsanbindung und automobile Wettbewerber im Umfeld hält auch Dudenhöffer für Erfolgsfaktoren der Automeilen. Wichtig sei, sie nicht in abgelegenen Gewerbegebieten zu planen. „Die Meilen müssen sichtbar sein und an Hauptverkehrsadern liegen – dennoch darf keine Hektik bei der Parkplatzsuche aufkommen“, sagt Dudenhöffer.