Kevealer. "Seit wir neben dem Volvo-Haus eine freie Werkstatt haben, sind oft mehr Fremdmarken als Volvo zur Reparatur bei uns", sagt Stefan Maassen, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses. Maassen hat sich vor einem Jahr entschieden, sein Geschäft im nordrhein-westfälischen Kevealer um einen Betrieb zu erweitern, der an ein freies Werkstattsystem angeschlossen ist. Er hatte sich darüber geärgert, dass seine Gebrauchtwagenkunden nach dem Kauf selten wieder auf seinen Hof fuhren. Den Service für die Gebrauchten, von denen Maassen jährlich etwa 150 verkauft, ließen sie lieber in freien Werkstätten erledigen. "Jetzt können wir diesen Kunden ein günstiges Mehrmarkenangebot machen und sie damit an uns binden", sagt Maassen.
Fremdgehen ohne Reue
Die unterschiedlichen Werkstattkonzepte hat er im Vorfeld verglichen und sich letztlich für AutoCrew entschieden. "Dieses Konzept ist eines der wenigen, das nicht aus einer Teilehandelskooperation entstanden ist. Wir müssen also keine Mindestmenge an Teilen abnehmen." Zudem fand Maassen dessen Erscheinungsbild passend zu seinem Volvo-Haus. Die Anfangsinvestition schätzt er auf rund 4000 Euro. Ein beleuchteter Pylon, eine lange Attika über dem Eingang der Werkstatt, einige Thekenaufsteller und Plakatständer - mehr Standards wurden von AutoCrew nicht gefordert. Für die Mehrmarkenwerkstatt musste er zwar ein entsprechendes Messgerät kaufen, der alte Tester sollte aber ohnehin ausgetauscht werden.
Als Maassen Volvo über seine Pläne informierte, waren die Schweden zunächst wenig begeistert. Mit dem Hinweis, man müsse mal wieder die Standards in seinem Betrieb kontrollieren, machte der Importeur Druck. Mittlerweile hat aber auch Volvo einen Nutzen von Maassens AutoCrew-Engagement: Der Geschäftsführer hat bereits vier gebrauchte Volvo an Kunden verkauft, die er über seine freie Werkstatt gewonnen hat.
Maassen profitiert zudem davon, auch die Zweit- und Drittwagen seiner Volvo-Kunden reparieren zu können. Damit hat er die Zahl seiner Werkstattdurchläufe innerhalb eines Jahres um ein Drittel erhöht. "Da die Hersteller wirtschaftlich gesunde Händler brauchen, werden sie ihnen eine freie Werkstatt kaum verbieten", sagt Maassen.