Köln. Ford hat ein schwaches Jahr hinter sich und ist mit einem deftigen Absatzeinbruch ins neue Jahr gestartet. 2012 kam der Hersteller in Deutschland nur auf einen Pkw-Marktanteil von 6,7 Prozent, die als sicher geltende Marke von mindestens sieben Prozent Marktanteil wurde deutlich verfehlt. Zum Jahresauftakt ging es noch steiler bergab: im Januar verbuchte Ford ein Minus von 32,2 Prozent im Pkw-Neuwagengeschäft.
Doch Carl-Philipp Mauve, Ford-Marketingchef in Deutschland, sieht mehr als nur einen Lichtblick am Horizont: "Wir sind sehr zuversichtlich, die sieben Prozent Marktanteil in diesem Jahr wiederzu schaffen“, sagt er im Gespräch mit der Automobilwoche.Neuen Schwung erhofft sich die Marke von ihren Neuheiten: Im März startet der neue Kuga, im Herbst kommt das kleinere SUV EcoSport, und der B-Max hat sein erstes volles Verkaufsjahr noch vor sich."Ja, wir haben in einem für die ganze Industrie schwachen Jahr 2012 stark verloren“, räumt Mauve ein. Dafür gebe es mehrere Gründe: Zum einen ein starker Basiseffekt, denn 2011 hatte Ford deutlich zugelegt. Zum anderen habe sich Ford aus weniger profitablen Geschäftsbereichen herausgehalten, das Geschäft mit Vermietern wurde stark zurückgefahren.Zudem spiegle sich in der KBA-Statistik die gute Entwicklung beim Auftragseingang nicht, sagt Mauve: "Im Januar ist der Ordereingang bei den Privatkundenbestellungen um 50 Prozent gestiegen. Deshalb ist der Januar aus unserer Sicht ein richtig guter Monat gewesen.“ Der Focus etwa liege 15 Prozent über Vorjahr.Ford: Mit Kampfpreisen raus aus der Krise
Ford verbuchte in Deutschland zuletzt einen Absatzeinbruch im zweistelligen Prozentbereich, weitere Rückschläge wollen die Kölner aber verhindern. Mit neuen Produkten und aggressiven Preisen wollen sie aus der Krise.
Mit aggressiver Preisbotschaft auf die Shoppingliste kommen
Zuletzt trat Ford mit einer aggressiven "Kundenvorteil“-Werbung auf, Rabatte über 20 Prozent sind eher Regel als Ausnahme. Mauve leugnet nicht, dass Ford in der Rabattschlacht kräftig mitmischt: "Der Preiskampf im Kleinwagensegment ist derzeit besonders hart. Da ist es wichtig, mit der Preisbotschaft auf die Shoppingliste potenzieller Kunden zu gelangen.“
Auch beim neuen Kuga geht Ford den Weg über den Geldbeutel der Kunden. Er wird für einen Basispreis knapp über 20.000 Euro angeboten. Mauve: "Beim Kuga gehen wir mit einem aggressiven Einstiegspreis in den Ring. Das wird uns helfen, in diesem immer schärfer umkämpften Segment auf die Einkaufsliste zu kommen." Dennoch komme Ford immer noch auf den relativ höchsten Transaktionspreis im Vergleich zu den relevanten Wettbewerbern und deren Modellen, unerstreicht Mauve.Mit der Imageentwicklung der vergangenen drei Jahre sei Ford "absolut zufrieden“, betont Mauve. Dennoch gebe es Nachholbedarf: "Wir werden in unserem Markenauftritt frecher, bunter, mutiger werden. Das Zielgruppenbild soll mit dem Markenbild übereinstimmen.“ Das Kundenerlebnis im Showroom solle deutlich aufgepeppt werden, kündigt Mauve an, ohne jedoch Details zu nennen. "Ein großes Projekt wird uns da stark voranbringen“, ist er überzeugt.