Köln/Detroit. Er war der Star der Automesse in Detroit und hat die Entwickler von Ford of Europe in Köln-Merkenich zu Recht stolz gemacht. Denn zum ersten Mal in seiner Geschichte hatte der US-Autobauer bei der wichtigsten Automesse Nordamerikas ein Fahrzeug ins Rampenlicht geschoben, das in Europa entwickelt und designt wurde. Diese Ehrung ist verständlich, denn für Ford ist der Focus nicht irgendein neues Modell, sondern der Hoffnungsträger schlechthin. Er stellt das erste Derivat eines kompletten Modellportfolios dar, das den immer noch angeschlagenen Konzern in die schwarzen Zahlen zurückbringen soll. Grundprinzip ist die konsequente Umsetzung globaler einheitlicher Fahrzeugarchitekturen – von Konzernchef Alan Mulally "One Ford“ getauft.
In diesem Sinne ist die dritte Focus-Generation als echtes Weltauto geplant worden. Die Architektur beruht auf der neuen C-Segment- Plattform, auf der auch der neue C-Max und der Grand C-Max stehen. Insgesamt will Ford zehn verschiedene Modelle auf diese Plattform stellen. Sie sollen künftig einen Gleichteile-Anteil von gut 80 Prozent aufweisen – weit mehr als bei früheren "Weltautos“. Möglich wird das, weil die Geschmäcker der Kunden dank Internet und Globalisierung weltweit immer ähnlicher werden. Dies ergaben laut Ford auch weltweite Kundenbefragungen zum "Kinetic Design“. Lokale Nischenlösungen verlören dagegen an Bedeutung. Das gilt sogar für die typische amerikanische Vorliebe für Viertürer mit Stufenheck.
Auch in Nordamerika erwartet Ford nun für den fünftürigen Focus einen von 25 auf 40 Prozent steigenden Verkaufsanteil. "Wir gehen davon aus, dass sich die Mittelklasse auf dem nordamerikanischen Markt auf ähnliche Weise entwickeln wird, wie dies in Europa längst zu beobachten ist“, sagt dazu Derrick Kuzak, Chef der globalen Produktentwicklung bei Ford. Die Produktion des neuen Focus soll in der zweiten Jahreshälfte 2010 starten, fast gleichzeitig Saarlouis und in Wayne/Michigan in den USA. Die Markteinführung ist Anfang 2011 zeitgleich in Europa und Nordamerika geplant. Asien, Afrika und Südamerika folgen später.