Die Verknüpfung der beiden Bereiche macht es möglich, einen Blick auf die Gesamtkosten des Unternehmens zu erhalten – sowohl bei Beschaffung als auch bei Lieferung. Dies ermöglicht, gemeinsam mit unseren Lieferanten, eine schnelle Anpassung an wechselnde Anforderungen und eine flexible Terminplanung. So haben wir volle Transparenz und kommen zu effizienten Lösungen, um Komponenten schnell dorthin zu bringen, wo wir sie brauchen. Das Zusammenspiel von Einkauf und Logistik ist auch deshalb sehr wichtig, um verlässliche Betriebsabläufe zu gewährleisten und hohe Lagerkosten zu vermeiden. Wir beherrschen dieses Wechselspiel – auch in schwierigen Zeiten, wie dem von vielen Streiks geprägten Jahr 2015. In einigen Bereichen waren wir sogar Benchmark. Nicht umsonst haben wir den VDA-Logistikpreis gewonnen, auf den wir sehr stolz sind.
"Es gibt kein Patentrezept"
Wir kooperieren erfolgreich mit PSA Peugeot-Citroën in mehreren Bereichen. Und auch die Zusammenarbeit mit Renault bei leichten Nutzfahrzeugen hat sich bewährt. Alle Partner haben davon Vorteile. Wir sind sehr zufrieden.
Unser Ziel ist es, die existierenden Partnerschaften weiterzuführen und die Vorteile optimal auszuschöpfen.
Das hängt von Allianzen und unterschiedlichen Bedürfnissen bei unseren Fahrzeugportfolios ab. Chancen sehen wir vor allem im Bereich neue Technologien sowie grundsätzlich bei Projekten mit hohen Investitionskosten. Jeder Partner bringt seine Kenntnisse mit in die Verbindung ein, und wir arbeiten eng zusammen, um das umzusetzen. Natürlich nehmen wir bestimmte Technologien aus, in denen wir einen Wettbewerbsvorteil haben, aber grundsätzlich sind wir immer auf der Suche nach Skaleneffekten. Wichtig ist, alle Vorgänge nach unserem „Total Enterprise Cost Model“ zu analysieren und sich bietende Möglichkeiten zu nutzen – gerade im Bereich der Komplexitätsreduzierung.
Wir versuchen immer, Skaleneffekte zu nutzen, gerade bei Komponenten, die wir rund um den Globus einsetzen. Volumen zu reduzieren käme dann infrage, wenn wir beabsichtigen, Komplexität zu verringern. Es gibt aber kein Patentrezept. Wichtig ist, alle Vorgänge nach unserem Total Enterprise Cost Model zu analysieren und Chancen zu nutzen.
Verlässlichkeit und Qualität sind die Grundbedingungen. Die Beziehung zwischen Unternehmen und Lieferant ist immer ein Geben und Nehmen, doch eine kooperative Zusammenarbeit ist der maßgebliche Schlüssel zum Erfolg. Wir sind selbstverständlich auch bereit, zuzuhören und Änderungen vorzunehmen, wenn es nötig sein sollte.
Wir sind gut aufgestellt, denn wir haben eine breite und flexible Lieferantenbasis. Aber natürlich analysieren wir immer auch mögliche Schwächen und versuchen, diese abzustellen.
General Motors hat kürzlich ein Programm eingeführt, das sich „Strategic Supplier Engagement-360-Grad“ nennt. Dabei können die Zulieferunternehmen uns bewerten. Das ist ein weiterer Schritt, um Vertrauen zu stärken und die Transparenz zu erhöhen. In den schwierigen Zeiten der Vergangenheit haben wir viel gelernt. Dazu gehört auch, dass die gute Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern ein wichtiger Erfolgsfaktor ist. Um das sicherzustellen, kommunizieren wir sehr intensiv mit unseren Lieferanten. Wir haben in meinem Team eigene Experten für die Zusammenarbeit mit den umsatzstärksten Zulieferunternehmen, und wir veranstalten jedes Quartal ein großes Meeting, um eine kontinuierliche Kommunikation und Abstimmung mit der gesamten Lieferantenbasis sicherzustellen. Die Beziehungen zwischen uns und unseren Lieferanten sind eng und basieren auf Vertrauen. Dabei spielt Kontinuität eine genauso wichtige Rolle wie Zuverlässigkeit.
Wir haben ein sehr klar definiertes Programm zur Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und pflegen direkten Kontakt, sei es bei Tech-Shows, beim europäischen Lieferanten-Forum und über unseren Lieferanten-Beirat. Wir werden künftig noch intensiver an unseren Geschäftsbeziehungen arbeiten, um Zugang zu den besten Technologien und zu Top-Qualität zu bekommen.
Die Automobilindustrie befindet sich inmitten eines enormen Wandels, der sich mit hoher Dynamik vollzieht. Neue Geschäftsfelder und Technologien entstehen, dementsprechend auch neue Produkte, die eingekauft werden müssen. Das führt natürlich auch bei Zulieferern zu Veränderungen, wobei meist die großen, etablierten Zulieferer in diesen neuen Technologiefeldern aktiv sind. Dieser Wandel ist es aber auch, der die Automobilindustrie so interessant macht.
Nein, wir arbeiten weiterhin mit der strategischen Lieferanteeinbindung und der Struktur, die wir vor einigen Jahren initiiert haben. Dieser Prozess, der mit unseren Zulieferern vereinbart ist, erlaubt Datentransparenz, offene Kommunikation und strategische Diskussionen – all das, was wir brauchen, um das Geschäft zu steuern.
Wir schätzen Zulieferer, die kontinuierlich Technologien, Entwicklung und Produktion auf Weltklasse-Niveau optimieren. Natürlich sollten die Produkte und Herstellungsverfahren umweltfreundlich und effizient sein. Der ideale Zulieferer ist weltweit wettbewerbsfähig bei all unseren Prioritäten: Lieferkette, Logistik, Programm-Management, verlässlicher Produktionsstart und Qualität. Er sollte unsere Werte und Prioritäten teilen und offen und proaktiv mit uns kommunizieren.
Heute muss ein Automobilhersteller viele verschiedene Modelle in seinem Portfolio haben, um im Markt zu bestehen. Viele dieser neuen Modelle basieren auf bereits existierenden Architekturen oder sind Varianten vorhandener Fahrzeuge. Das bedeutet, dass in verschiedenen Modellen viele Gleichteile genutzt werden. Ein Erfolgsrezept in der sehr wettbewerbsintensiven Automobilindustrie ist es, Fahrzeuge oder Fahrzeugvarianten zu entwickeln, die so unterschiedlich wie möglich sind – mit so vielen gleichen Komponenten wie möglich. So erzielt man Skalenvorteile.
Bei Opel/Vauxhall stellen wir unsere Kunden in den Mittelpunkt – bei allem, was wir tun. Wir setzen uns selbst die höchsten Standards für Qualität und Sicherheit. Sollte doch einmal ein Problem auftauchen, handeln wir sofort. Wir wissen von unseren Kunden, dass sie diese Vorgehensweise sehr schätzen.
Der lokale Einkauf ist sehr wichtig – auch, um die Auswirkungen von Währungsschwankungen so gering wie möglich zu halten. Ganz besonders in solch volatilen Zeiten wie heute ist es ein sehr wichtiges Instrument, um die Fähigkeit zu bewahren, die Entwicklung des Unternehmens planen zu können. Meiner Meinung nach gibt es keine langfristige Alternative zu dieser Strategie.