München. Knapp 200 Fachleute aus der Automobilbranche und der IT haben auf der Automobilwoche Konferenz rund um das Thema „Das vernetzte Fahrzeug“ kontrovers diskutiert. Dabei waren sich die Referenten einig, dass das Internet mit Macht ins Auto drängt und vor allem bei der jungen Generation immer mehr zu einem Kaufkriterium wird. Stark widerstreitende Meinungen gab es allerdings bei der Einschätzung der Folgen für die Branche. Während die Autohersteller die Kontrolle über das Fahrzeug und das Geschäft mit Online-Services behalten wollen, bezweifelten vor allem die Vertreter der IT-Branche, dass dies gelingen kann. „Wo BMW draufsteht, soll auch BMW drin sein.
Das wollen wir nicht aus der Hand geben“, stellte Elmar Frickenstein, Leiter Elektrik/ Elektronik und Fahrerlebnisplatz, unmissverständlich klar. Durch die Vernetzung des Fahrzeugs ergeben sich völlig neue Geschäftsmöglichkeiten. Diese reichen von sicherheitsrelevanten Onlinediensten wie dem E-Call, der bei einem Unfall automatisch einen Notruf veranlasst, über Echtzeit- Verkehrsinfos bis zu ortsbezogenen Services wie die Suche nach einem Restaurant. Gedacht ist auch an die Individualisierung des Fahrzeugs. So könnten für verschiedene technische Funktionen des Autos – etwa den Scheibenwischer – Sounds heruntergeladen werden. Versicherer wollen nutzungsbasierte Tarife anbieten, Autovermieter können sich vorstellen, dass das Öffnen des Schiebedachs oder ein besonderer Stereosound spontan gebucht werden können.