Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche setzt auf Single Sourcing und langfristige Zuliefererbeziehungen. "Wir können es uns praktisch nicht leisten, den Lieferanten zu wechseln", stellte Sebastian Fischer in seiner Kongress-Rede klar. Deshalb achte Porsche darauf, dass die Zulieferer wettbewerbsfähig seien.
Porsche hängt wie kein anderer Automobilhersteller von der Leistung jedes einzelnen Lieferanten ab. Der Grund dafür ist, dass der Konzern mit nur 15 Prozent den geringsten Wertschöpfungsgrad aller Autohersteller weltweit aufweist. Außerdem ist die Einkaufsmacht bei einer jährlichen Produktion von nur 100.000 Fahrzeugen gering.
Deshalb lohnt es sich laut Fischer nicht, für wichtige Module einen zweiten Lieferanten zu beauftragen. Gerät der Zulieferer in wirtschaftliche Schwierigkeiten, sei Porsche bereit, diesen auch über einen längeren Zeitraum zu unterstützen, so Fischer. Gleichzeitig machte er klar, dass "die Einkaufsabteilung wesentlich dazu beiträgt", dass Porsche so profitabel ist. Um die Einkaufsmacht zu erhöhen, will der Sportwagenhersteller die Anzahl der Gleichteile über die Baureihen hinweg weiter erhöhen und so die Zahl der Lieferanten - derzeit 700 - verringern. Außerdem kann sich Fischer eine stärkere Verzahnung mit dem Volkswagen-Einkauf vorstellen. In dem Maße, wie die Kooperationen mit den Wolfsburgern ausgeweitet werden, entstünden automatisch neue Einkaufsprojekte.