Es ist die permanente Steigerung des Skandals. Und die Autobranche hat keine Idee, wie sie aus dieser Spirale wieder herausfindet. Seit fast drei Jahren irrlichtert die Industrie durch den Diesel-Nebel. Und ein Ende der Schlechtwetterlage ist nicht in Sicht. Es wird nur noch schlimmer. Jede Woche muss die Öffentlichkeit "bad news" aus der Branche lesen. An einem Montag wird die Privatvilla des Audi-Chefs durchsucht, während der Daimler-Chef zeitgleich in Berlin dem Bundesverkehrsminister über unzulässige Abschalteinrichtungen Bericht erstatten soll.Am Montag darauf wirdRupert Stadler, der Audi-Chef, festgenommen und in U-Haft gesteckt. Auch unter Berücksichtigung der Unschuldsvermutung ein Tiefpunkt im Dieseldesaster.
Und das ist erst der Anfang. Die Staatsanwaltschaften von Braunschweig, Stuttgart und München meinen es ernst. Sie wollen ihre Ermittlungen bald zum Abschluss bringen und dann Prozesse gegen führende Manager lostreten. In den Gerichtsverfahren werden ehemalige und aktuelle Führungskräfte des VW-Konzerns über Monate und Jahre in einem unrühmlichen Rampenlicht stehen. Und durch ihre Aussagen vor Gericht werden womöglich weitere Manager ins Visier geraten. Eine Industrie auf der Anklagebank.