Während Kampker als Lehrstuhlinhaber an der RWTH Aachen ein Mann aus dem Wissenschaftsbetrieb ist, kommt Sommer aus der Praxis. Er ist ein erfahrener Automanager mit großen Namen in seinem Lebenslauf. Deshalb hat ihn Frank Appel, Chef der StreetScooter-Mutter Deutsche Post DHL, an Bord geholt. Sommer soll mit seinem Wissen und seinen Kontakten die anstehende kostspielige und riskante Wachstumsphase des Aachener Unternehmens zum Erfolg führen. Sommers Aufgabe ist es dabei auch, StreetScooter so solide aufzustellen, dass die Post-Tochter verkauft werden kann. Vermutlich 2020 soll der Ausstieg erfolgen, deutete der Post-Chef jüngst an.
Sommer absolvierte an der TU Berlin ein Ingenieurstudium, danach folgte ein Diplom als Wirtschaftsingenieur. Die längste Zeit seines Berufslebens verbrachte Sommer bei Daimler. Für die Schwaben war er neben Deutschlandauch in den USA und in Japan. Vom Stern wechselte er zum Blitz, wo er sich um Marketing und Produktplanung kümmerte.
Nach dem Gastspiel bei Opel ging Sommer nochmals zu Daimler, bevor es ihn zu Renault zog. Knapp zwei Jahre lang verantwortete er bei den Franzosen als Markendirektor den Bereich E-Fahrzeuge. Hier begann Sommers Begeisterung für die Elektromobilität. Und seine Tour durch die Autobranche ging weiter. Zunächst führte sie ihn zu Volkswagen, danach für gerade mal vier Monate zum amerikanischen Start-up Faraday Future. Zuletzt war er operativer Leiter bei Chanje, einem jungen Unternehmen aus Kalifornien, das sich mit Elektro-Transportern beschäftigt.
Als neuer Mann an der Spitze von StreetScooter ist Sommer in Deutschland bislang noch nicht öffentlich aufgetreten. Die Post will ihm ausreichend Zeit zur Einarbeitung geben. Seine Ziele hat eraber schon umrissen: Er stehe dafür, Gewinnerteams aufzubauen, und wolle die Elektromobilität nutzerorientiert ausrichten, schreibt Sommer auf der Social-Media-Plattform LinkedIn.
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