Stuttgart. Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr will das Consultinggeschäft in den kommenden Jahren stark ausbauen und sogar in Konkurrenz zu den großen, klassischen Strategieberatungen treten. „Wir werden die bestehenden Beratungsaktivitäten zum 1. Januar in die Dürr Consulting GmbH ausgründen und somit noch stärker als unabhängige Einheit am Markt positionieren“, kündigte Finanzvorstand Ralph Heuwing im Gespräch mit der Automobilwoche an. Damit verbunden ist eine ehrgeizige Wachstumsstrategie. „Bis 2013 soll Dürr Consulting den Umsatz auf etwa 40 Millionen Euro verdoppeln“, so Maschinenbau-
Ingenieur Heuwing, der zuvor mehr als 15 Jahre Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group (BCG) war. Auch unter Renditeaspekten sei das Beratungsgeschäft hoch attraktiv: „Sowohl die EBIT-Marge als auch die Kapitalrendite werden deutlich über dem Konzernziel liegen.“
Erst vor Kurzem hatte das Stuttgarter Unternehmen, das vor allem als Lackieranlagenhersteller bekannt ist, nach schwierigen Jahren ambitionierte Ziele formuliert: Bis 2010 soll die EBIT-Marge bei einem Umsatz von mindestens 1,7 Milliarden Euro auf sechs (2007: 3,8) Prozent steigen, die Kapitalrendite (ROCE) soll mittelfristig bei rund 22 (2007: 15,0) Prozent liegen. Die Consulting-Sparte mit 100 Beschäftigten gibt es schon seit 2001. Dabei konzentriert sich Dürr vor allem auf die Produktions- und Fabrikplanung. Zu den Kunden zählen praktisch alle etablierten Automobilhersteller sowie große Zulieferkonzerne. Außerdem nutzen viele aufstrebende Fahrzeugbauer aus Schwellenländern wie Tata, Kamaz und Brilliance das Fachwissen des Anlagenbauers. Insgesamt soll die Zahl der Mitarbeiter von derzeit 100 auf 150 ausgebaut werden.