Die Tage des Fließbands sind gezählt

Nur jedes vierte Unternehmen erreicht gegenwärtig seine selbst gesteckten Ziele im Bereich "Industrie 4.0". Das zeigt eine neue Studie der Boston Consulting Group (BCG). Unternehmen wollen daher nach Erkenntnissen von BCG stärker in modulare Produktion, Advanced Analytics, smarte Roboter und Augmented Reality investieren.

Und solche Investitionen zahlen sich aus, wie BCG weiter berichtet. "Industrieunternehmen können in den kommenden zehn Jahren bis zu 40 Prozent ihrer Herstellungskosten einsparen", sagt BCG-Partner Daniel Küpper. Dazu müssten sie das Potenzial modularer Produktionskonzepte und neuer Technologien ausschöpfen und die Prozesse optimieren, wie die Studie "Factory of the Future" von BCG und der RWTH Aachen schlussfolgert. An der Studie nahmen weltweit 750 Produktionsverantwortliche verschiedener Industriebranchen teil.

Laut Küpper wird das Fließband künftig durch flexible Fertigungsinseln abgelöst, was eine voll vernetzte, schlanke Produktion ermögliche. Für 92 Prozent der Befragten stehen flexible Fertigungsstrukturen weit oben auf der Agenda. 85 Prozent erwarten, dass kollaborative Roboter für sie eine große Rolle spielen werden. Auch Augmented Reality geben die Produktionsprofis eine Chance (64 Prozent). Drei Viertel gaben an, erste Bausteine der smarten Fabrik umgesetzt zu haben oder in den nächsten fünf Jahren umsetzen zu wollen. Aber nur 25 Prozent erreichen nach eigener Auskunft ihre Etappenziele.

Und es wird teuer: Bis die smarte Fabrik Realität wird, müssenUnternehmen zwischen 13 und 19 Prozent des Umsatzes über eine Zeit von zehn Jahren investieren. Daher ist sich Küpper sicher: "Die Fabrik der Zukunft muss auf die Agenda des Topmanagements. Sie ist nicht nur Aufgabe der Produktion."