Schwache Finanzergebnisse:
Ford-Chef Jim Hackett hat in seinem ersten halben Amtsjahr wirtschaftlich noch keinen Aufschwung gebracht. Im Jahr 2017 verdiente der US-Autobauer weniger als erwartet. Und für 2018 geht Hacket von einem weiteren Gewinnrückgang aus. Höhere Materialkosten und ungünstigere Wechselkurse dürften das Ergebnis belasten, so die Einschätzung des Autobauers. Investitionen ins autonome Fahren belasteten das Ergebnis zusätzlich mit 300 Millionen Dollar. Dieser Effekt werde 2018 noch stärker ausfallen. Für 2018 geht der Autobauer davon aus, dass der Gewinn pro Aktie deutlich auf 1,45 bis 1,70 Dollar sinken wird, nach 1,78 Dollar im Jahr 2017. Am 24. Januar berichtet Ford ausführlich über das Gesamtjahr 2017.Klage wegen Diesel-Manipulationen: US-Kunden beschuldigen Ford, in den Jahren 2011 bis 2017 mindestens 500.000 Pick-ups der Modelle F-250 und F-350 mit illegaler Software ausgestattet zu haben, um die Messwerte für Stickoxide zu verfälschen. Beschuldigt wird in diesem Zusammenhang auch Bosch als Lieferant der Motorsteuersoftware. Dies geht aus einer Klage der US-Kanzlei Hagens Berman hervor, die bereits ähnliche Klagen gegen VW, Fiat Chrysler, General Motors und Daimler eingereicht hat. Ford wies die Vorwürfe in vollem Umfang zurück: „Ford-Fahrzeuge haben keine Defeat Devices“, sagte ein Sprecher und fügte hinzu: „Wir werden uns gegen diese haltlosen Vorwürfe verteidigen.“ Bosch erklärte, man nehme die Vorwürfe „sehr ernst“, prüfe aber noch die Vorhaltungen im Einzelnen.Kleinere Modellpalette: Ford will in Europa künftig mit einer kleineren Modellpalette auskommen, um dadurch Geld zu sparen und nur noch in den lukrativen Segmenten vertreten zu sein. Der frühere Europa-Chef und neue Chef für die globalen Märkte Jim Farley sagte dazu: „Wir wissen, dass wir noch wettbewerbsfähiger werden müssen, und wir müssen dazu unsere Modellpalette auf allen Märkten verkleinern. Unsere Aufstellung muss fokussierter werden, um stärkeres und profitableres Wachstum zu generieren.“ Konkret werde an einer Verkleinerung der Modellpalette inNordamerika und Europa gearbeitet, kündigte Farley an. Ford erwarte, dass in den kommenden Jahren das Pkw-Angebot um etwa zehn Prozent schrumpfen werde, während das Nutzfahrzeugangebot um rund zehn Prozent zunehmen dürfte.Was Hacketts Vorgänger hinterlassen haben
Die drei größten Baustellen des Ford-Chefs
Unter Marc Fields sankt der Börsenwert des US-Autobauers massiv. Jim Hackett muss dieses und andere Probleme aus den Zeiten seiner Vorgänger aufarbeiten.