Mit der Übernahme eines Werks des Partners BAIC will Daimler neue Kapazitäten in China für die Pkw-Produktion schaffen. Mit 430.000 gefertigten Einheiten war Peking im vergangenen Jahr das größte Werk des Stuttgarter Autobauers. Insgesamt wurden 587.868 Autos abgesetzt, ein Plus von fast 26 Prozent. gegenüber dem Vorjahr. Der neue Standort im Pekinger Stadtteil Shunyi soll es ermöglichen, ab 2020 bis zu 200.000 zusätzliche Fahrzeuge zu fertigen – darunter auch Elektrofahrzeuge.
Daimlers Stärke in China steht die Schwäche des Partners BAIC gegenüber. Der Staatskonzern verkauft sein vor wenigen Jahren eröffnetes Werk in Peking, weil er es nicht mehr auslasten kann. Eigentlich sollten hier im großen Stil Fahrzeuge der Marke Senova produziert werden. BAIC hatte 2009 die Rechte an Plattformen des von GM abgewickelten schwedischen Autobauers Saab gesichert und sie als Basis verwendet. Nach anfänglichen Erfolgen brachen die Verkaufszahlen ein. "Schon der Saab war ja damals veraltet, das Projekt zum Scheitern verurteilt", sagt Jochen Siebert von der Beratungsfirma JSC Automotive.