Stuttgart. Obwohl in den USA die Nachfrage nach City-Fahrzeugen und sehr kompakten Modellen wächst, ist dieses Marktsegment kein Selbstläufer. „Kleine Fahrzeuge verkaufen sich dort nur, wenn der Hersteller in relativ kurzen Abständen etwas Neues bringt und viel in Werbung investiert“, sagt Christoph Stürmer vom Prognose- und Beratungsunternehmen IHS Automotive. Das A-Segment dürfte nach seiner Schätzung bis 2013 auf 136.000 Fahrzeuge anwachsen. „Der wesentliche Treiber sind neue Modelle wie der iQ der Toyota- Lifestyle-Marke Scion und der Chevrolet Spark“, so der Experte. Ähnliches gilt für das B-Segment, das von 590.000 auf fast 900.000 Einheiten zulegen wird. Zusammen kommen die beiden Segmente laut IHS in zwei Jahren auf ein Volumen von über einer Million – in einem Gesamtmarkt von rund 14 Millionen Pkw und Light Trucks.
City-Fahrzeuge in den USA keine Selbstläufer
Wie schwierig der Markt dennoch ist, zeigt der Einbruch des Smart Fortwo: Mit hohen Ambitionen gestartet, schaffte es die Daimler-Marke im Jahr 2008 auf fast 25.000 Einheiten. Danach ging es bergab auf nicht einmal mehr 6000 Fahrzeuge. Auch Fiat hat mit dem 500 im ersten Jahr in den USA Lehrgeld bezahlt: Zwar haben 2011 immerhin rund 18.600 Einheiten einen Käufer gefunden, vom angepeilten Ziel 50.000 Fahrzeuge dürfte der italienische Hersteller aber selbst 2013 noch weit entfernt sein. Die Basisversion kostet 16.000 Dollar – das ist nach Ansicht von US-Händlern zu viel für ein kleines Auto. Auch die erfolgsverwöhnte BMW-Marke Mini ließ in diesem Jahr Federn. Wurden 2010 noch über 36.000 Minis verkauft, werden es in diesem Jahr nur 30.200 sein. Weil die US-Amerikaner nach wie vor eine Vorliebe für große Autos pflegen, hängt die Nachfrage nach kleineren, sparsameren Modellen stark vom Benzinpreis ab. Vor allem die City-Modelle sind Zweit- oder Drittfahrzeuge, deren Verkaufserfolg auch extrem vom Lifestyle und den sich schnell wandelnden Trends beeinflusst wird. Im B-Segment hingegen sieht Stürmer große Chancen für Fahrzeuge aus Europa mit wettbewerbsfähiger Technologie wie den Ford Fiesta: „Die USA waren immer auch ein Markt für preiswerte Modelle.“