Berlin. Während Chrysler in den USA die Modellpalette deutlich verkleinern will, soll das Produktportfolio in Europa stabil bleiben. "Wir sind mit 20 Modellen im Showroom gut aufgestellt. Mittelfristig ist es aber unser Ziel, Nischenmodelle durch Fahrzeuge mit einem höheren Absatzpotenzial zu ersetzen", sagt Thomas Hausch, der beim US-Hersteller für den internationalen Vertrieb zuständig ist. Auch beim Markenportfolio sind entgegen immer wieder aufkeimenden Spekulationen keine drastischen Änderungen geplant. "Das ist reine Fantasie. Wir wollen auch in Zukunft mit den drei Marken Chrysler, Jeep und Dodge am Markt sein", erklärt Jim Press, der als Vize-Chef fungiert und das US-Geschäft verantwortet.
Chrysler hält in Europa Markenportfolio stabil
Hintergrund der Gerüchte ist die Neuordnung der Händlerstruktur in den USA und die dadurch notwendige Anpassung des Modellangebots (Projekt "Genesis"). Künftig soll dort das Vertriebsnetz verkleinert werden und jeder Händler alle drei Marken anbieten, so wie dies im internationalen Geschäft mit Ausnahme von China schon längst der Fall ist. "Folglich müssen wir Überlappungen bei den Modellen, die auf das gleiche Segment und die gleiche Kundschaft zielen, eliminieren", erklärt Press. So mache es keinen Sinn, elf SUVs im Angebot zu haben.
Künftig soll Dodge als Volumenmarke alle Fahrzeugklassen im Angebot haben. Die Marke Chrysler will Press etwas höher positionieren. Jeep wiederum soll unverändert die Offroad-Produktlinie repräsentieren. Auf der anderen Seite will Press frei werdende Ressourcen nutzen, um neue Segmente zu besetzen, vor allem im Kleinwagen- und Kompaktsegment. Bis der Kleinwagen, der derzeit zusammen mit dem chinesischen Hersteller Chery entwickelt wird, unter der Marke Dodge in Europa und den USA auf den Markt kommt, dürften aber noch annährend drei Jahre vergehen.