„Die nächsten drei Jahre werden für Nissan in Europa ein Tal der Tränen“, prognostiziert ein Kenner der Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi. „Da muss jemand mal gründlich aufräumen“, fügt er hinzu.
Global gibt die Marke weiter Vollgas, und zumindest auf den ersten Blick sehen die Absatzzahlen auch in Europa nicht schlecht aus (siehe Grafik). Innerhalb von zehn Jahren wurden sie von 310.000 auf 526.000 gesteigert. Doch die Wachstumskurve wurde zuletzt immer flacher. Bis sie einknickte. Denn im Auftaktquartal 2018 ging es in Europa elf Prozent abwärts. Eine ungewohnte Situation für die Mannschaft in der Schweizer Europa-Zentrale. Vier Jahre in Folge konnte sie Erfolge feiern. Nun gibt es Selters statt Sekt. Der Verkauf in Deutschland schrumpfte ebenfalls um 11,3 Prozent, der Marktanteil liegt bei 2,0 Prozent.
Das konnte Allianz-Chef Carlos Ghosn nicht gefallen – und kostete im Dezember den ersten wichtigen Nissan-Manager den Job: Thomas Hausch, Geschäftsführer für den deutschsprachigen Raum, nahm seinen Hut. Unter Hausch waren zuletzt die Eigenzulassungen gestiegen. Hauschs Nachfolger Guillaume Pelletreau kündigte im Automobilwoche-Interview sogleich an, diese zurückzufahren.