Stuttgart. Still und heimlich hat Daimler die einst wenig einträglichen Transporter- und Bus-Aktivitäten zu hoch profitablen Geschäftsfeldern umgeformt, die im laufenden Jahr ein Fünftel zum operativen Konzerngewinn beitragen dürften. Brummt das Geschäft so wie im ersten Halbjahr, könnten die Transporter nach Berechnungen der Automobilwoche einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 900 Millionen Euro einfahren. Zusammen mit dem Gewinn der Bussparte in Höhe von knapp 500 Millionen Euro ergäben sich unter dem Strich 1,4 Milliarden Euro. Im Konzern rechnen die Stuttgarter nach der Gewinnwarnung vor wenigen Wochen nun nur noch mit einem EBIT von rund sieben Milliarden Euro. Zuvor hatte Daimler deutlich mehr als die 7,7 Milliarden Euro aus dem Jahr 2007 in Aussicht gestellt.
Während sich die Pkw-Sparte mit einer Produktionsdrosselung auf die nachlassende Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte einstellt und die Lkw ebenfalls mit einer konjunkturellen Abschwächung rechnen, prognostiziert Transporter-Chef Wilfried Porth für das laufende Jahr eine „deutliche Absatzsteigerung“ und das Übertreffen des letztjährigen Absatzrekords von 289.076 Einheiten. Davon entfielen allein 184.300 auf den großen Transporter „ Sprinter“, der 2006 mit einer Investition von 1,8 Milliarden Euro auf den Markt gebracht worden war.