MÜNCHEN. Schon im Juli 1998 wurden die britischen Marken Rolls-Royce und Bentley getrennt, als VW die Rechte an Bentley und BMW die an Rolls- Royce erwarb. Doch erst am 1. Januar 2003 präsentierte BMW ein neues Unternehmen, eine neue Fabrik und ein neues Auto. Im englischen Goodwood werden die Luxusschlitten in liebevoller Handarbeit gefertigt. Im Jahr 2003 startete dort der Phantom mit einem neuen V12- Motor. Im ersten Jahr unter den Fittichen von BMW gingen 300 Edelkarossen an die betuchte Kundschaft. Im vergangenen Jahr verkaufte Rolls-Royce 3538 Fahrzeuge. Damit steigerte die Marke nicht nur den Absatz um 31 Prozent zum Vorjahr mit 2711 verkauften Einheiten, sondern fuhr damit auch einen Rekord in der Firmengeschichte ein. Das bislang beste Ergebnis hatte es im Jahr 1978 mit 3347 Einheiten gegeben. Der amtierende Rolls- Royce-Chef Torsten Müller-Ötvös will sich damit aber nicht zufriedengeben: Er peilt auch für 2012 ein Rekordjahr an. Die fünf Rolls-Royce-Lenker der vergangenen neun Jahre – auf den ersten Boss Tony Gott folgten Karl-Heinz Kalbfell, Ian Robertson und Tom Purves – haben dafür die Weichen gestellt. Sie bauten das weltweite Händlernetz von 61 auf 86 Partner aus. Noch in diesem Jahr will MüllerÖtvös die Zahl der Händler auf 100 steigern.
In den vergangenen Jahren verdoppelte sich zudem die Anzahl der Absatzmärkte. Wurde der Phantom 2003 zunächst in 25 Ländern eingeführt, werden die Rolls-Royce-Modelle heute in mehr als 50 Märkten vertrieben. Und Müller-Ötvös treibt die Expansion weiter voran: Brasilien, Chile und die Türkei sollen im ersten Quartal dieses Jahres mit neuen Händlern besetzt werden. Im vergangenen Jahr war China erstmals der größte Absatzmarkt für die britische Luxusmarke – vor den USA und Großbritannien. Wichtige Länder für Rolls-Royce sind zudem die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien. Besonderen Anklang findet der erst 2009 eingeführte Ghost: Das kleinere Rolls-Royce-Modell, das ab 250.000 Euro erhältlich ist, macht zwei Drittel des Gesamtabsatzes aus. Der größere Phantom steigert den Gewinn aufgrund aufwendiger und teurer Sonderaustattungen. Im September vergangenen Jahres kündigte Müller-Ötvös wegen der steigenden Nachfrage die Erweiterung des Werks in Goodwood an. Im Februar soll mit dem Ausbau begonnen werden, in den die BMW Group zehn Millionen britische Pfund investiert. Auch die Zahl der Mitarbeiter soll steigen:Waren 2003 circa 350 Menschen an dem Standort beschäftigt, sind es derzeit rund 850. Im Zuge der Erweiterung will der Rolls-Royce-Chef die Zahl auf 1000 erhöhen.Britischer Rekord dank BMW
Schon im Juli 1998 wurden die britischen Marken Rolls-Royce und Bentley getrennt, als VW die Rechte an Bentley und BMW die an Rolls- Royce erwarb. Doch erst am 1. Januar 2003 präsentierte BMW ein neues Unternehmen, eine neue Fabrik und ein neues Auto.