Köln. Die zweite Generation wird seit 2012 im brasilianischen Camaçari gebaut und in mehr als 100 Ländern verkauft. Sie beruht auf der Fiesta-Plattform, mit der Ford schon auf eine globale Produktion von rund zwei Millionen kommt. Die jetzt in Europa angebotenen Einheiten werden im indischen Chennai gefertigt. Zwei weitere Montagewerke für den EcoSport liegen in Chongqing in China und in Rayong in Thailand. Ob sich der EcoSport in Europa durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Denn hier fahren die Wettbewerber aktuelle, attraktive Modelle auf: Renault mit dem Captur, Peugeot mit dem 2008, Nissan mit dem Juke und vorneweg Opel mit dem Mokka. Dass der EcoSport ursprünglich für die Wachstumsmärkte und nicht für Westeuropa entwickelt wurde, merkt man ihm an. Die Innenausstattung ist einfacher gehalten als bei den meisten Wettbewerbern, die Optik des Autos mit dem am Heck angeflanschten Reserverad ist nicht auf das Flanieren in Metropolen, sondern auf den rustikalen Ritt über die Hazienda ausgelegt. Der dürfte allerdings schwierig werden, denn anders als die meisten Wettbewerber bietet Ford beim EcoSport selbst in der höchsten Ausstattungs- und Motorisierungsvariante keinen Allradantrieb an. Als herausragendes Merkmal des EcoSport darf der preisgekrönte Dreizylinder-Einliterbenziner mit 125 PS gelten. Dank dieses Sparmotors verbraucht der EcoSport nur 5,3 Liter Sprit und stößt 125 Gramm CO2 je Kilometer aus – ein sehr guter Wert in diesem Segment. Alternativ gibt es einen 1,5-Liter-Benziner mit 112 PS, der jedoch bereits 6,3 Liter konsumiert und 149 Gramm CO2 emittiert. Als einziger Diesel ist ein 1,5-Liter-Duratorq- TDCi mit 90 PS im Angebot, der sich mit 4,6 Litern Diesel begnügt. Weitere Motoren sind derzeit nicht geplant. Verfügbar sind ein Fünfgang-Schaltgetriebe und eine Sechsgang-Automatik. Stolz ist man bei Ford auf das Konnektivitätssystem Sync. Es ermöglicht die Bedienung ausgewählter Apps per Sprachsteuerung. Assistenzsysteme sind jedoch nicht im Angebot. Die Preise für den EcoSport sind höher, als der Produktionsstandort Indien vermuten lässt: Die Basisversion mit 112-PS-Benziner ist ab 19.200 Euro erhältlich, die einfachste Version mit dem famosen Dreizylinder kostet 1000 Euro mehr. Zur Einführung bietet Ford für Privatkunden ein Sondermodell ab 17.035 Euro an – offenbar hat man beim Blick auf die Preise der Rivalen nach unten nachjustiert.
Brasilianisches Feuer für Europa
Als einer der letzten Volumenhersteller rundet Ford im März in Europa sein SUV-Programm nach unten mit dem Eco-Sport ab. Dabei hätten die Kölner mit etwas mehr Mut die Ersten in diesem Boomsegment sein können: In Südamerika, wo die erste Version des EcoSport schon 2003 entwickelt wurde, ist das Mini-SUV mit inzwischen 770.000 Einheiten Segmentführer.