Stuttgart. Bosch hat einen weiteren Kunden für Lithium-Ionen- Batterien für Elektroautos gewonnen. „Wir können noch keine Details nennen. Aber der Auftrag ist in trockenen Tüchern“, sagt Bosch-Chef Franz Fehrenbach. Das ist der vierte große Lieferauftrag für das Gemeinschaftsunternehmen für Antriebsbatterien, SB LiMotive, das Bosch mit Samsung SDI in Südkorea betreibt. Dennoch sehen die Stuttgarter zumindest in diesem Jahrzehnt noch den Verbrennungsmotor als Wachstumstreiber im Autogeschäft.
Nach dem Megacity Vehicle von BMW, einem Chrysler-Fiat-Projekt und einem Elektroantrieb für Busse in Nordamerika hat Bosch somit den vierten Auftrag für Lithium- Ionen-Batterien eingefahren. Damit nähert sich das südkoreanische Gemeinschaftswerk der Kapazitätsgrenze. „Wir können dort Batterien für 180.000 Elektroautos fertigen – oder für eine deutlich größere Zahl Hybridautos, die eine kleinere Batterie benötigen“, sagt Bernd Bohr, Chef der Kfz- Technik von Bosch. Bosch und Samsung SDI brauchen also ein zweites Batteriewerk. „2013 steht die Entscheidung für ein neues Werk an“, sagt Bohr.
Die Fabrik werde wahrscheinlich in Europa stehen. 500 Millionen Euro investiert Bosch in das Gemeinschaftsunternehmen. Die Systementwicklung findet schon jetzt in Feuerbach bei Stuttgart statt. Bohr sieht sein Unternehmen gemeinsam mit Samsung SDI in einer idealen Ausgangsposition im Rennen um die beste Technologie für Elektroantriebe: „Samsung hat die größte Erfahrung bei Lithium- Ionen-Batterien im Bereich Consumer Electronics und bereits über eine Milliarde solcher Zellen gebaut.“ Bosch könne seine Erfahrungen in der Kfz-Technik und Elektronik einbringen. „Auch wenn viele Autohersteller in die Fertigung von Batterien und Elektromotoren einsteigen wollen, um die Mitarbeiter der Motorenproduktion halten zu können, wird dieses Geschäft langfristig bei den Zulieferern sein“, erwartet Bosch- Chef Franz Fehrenbach. Denn nur so ließen sich die entsprechenden Stückzahlen bündeln und die Kosten im Rahmen halten.