Frankfurt/Main. Die herstellergebundenen Autobanken stoßen im deutschen Markt zunehmend an ihre Wachstumsgrenze. 2010, im Jahr nach der Abwrackprämie, konnten sie ihren Anteil in einem stark schrumpfenden Markt klar ausbauen. An den in Deutschland geleasten und finanzierten Fahrzeugen hatten die Banken der Autobauer einen Anteil von 68 Prozent. Im Jahr zuvor waren es 63 Prozent, beeinflusst vom Abwrackprämien-gestärkten Privatmarkt.
"Es wäre sehr schwierig, unseren Marktanteil noch signifikant zu steigern, denn es gibt eben Kunden, die über ihre Hausbank finanzieren, und es gibt gewerbliche Kunden, die aus eigenen Mitteln oder mit ihrem Refinanzierungspartner finanzieren“, sagte Klaus Bentz, Sprecher des Arbeitskreises Autobanken (AKA), der Automobilwoche. Wachstumspotenzial sieht er weniger im Kerngeschäft mit der Fahrzeugfinanzierung als im Zusatzgeschäft mit Versicherungen und anderen Dienstleistungen, die mit der Finanzierung zu Mobilitätspaketen geschnürt werden.
Michael Reinhart, ebenfalls Sprecher des AKA und Geschäftsführer der Volkswagen-Bank, sieht eine zunehmende Bedeutung der Auslandsmärkte. "Wir haben international noch jede Menge Wachstumspotenzial“. Ähnlich beurteilt Bentz die Situation: "Auf den internationalen Märkten haben wir als Finanzdienstleister starken Aufholbedarf.“ So entwickle sich etwa in China das Kundenverhalten immer mehr weg von der Barzahlung hin zur Finanzierung.