Tokio. Während in Deutschland noch um Teststrecken für vollautomatisierte Prototypen gerungen wird, schreiten die führenden japanischen Autobauer Toyota und Nissan mit großen Schritten voran auf dem Weg zum autonomen Fahren.
Japan erweist sich hier als idealer Nährboden: Angesichts einer stark alternden Gesellschaft, erheblicher Stauprobleme und einer hohen gesellschaftlichen Akzeptanz von Auflagen für den Straßenverkehr hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, der heimischen Autoindustrie neuen Schwung zu geben beim Megathema autonomes Fahren. Japan fördert gleich mehrere Projekte im öffentlichen Raum. Auch erste Ansätze für eine Standardisierung der Schnittstellen werden geschaffen. So wurde bereits eine für Car-to-Car und Car-to-Infrastructure-Anwendungen reservierte Funkfrequenz vereinbart. Toyota testet derzeit mit staatlicher Rückendeckung sein System "Highway Teammate" auf Autobahnen.
"Wir wollen bis 2020 das verkehrssicherste Land der Welt sein", kündigte am Rande der Tokyo Motor Show Honda-Vorstandschef Fumihiko Ike an, der zugleich auch Präsident des japanischen Verbands der Automobilhersteller (JAMA) ist. Die Fortschritte beim autonomen Fahren werden die Position der japanischen Autobauer verbessern, hofft Ike: "Dies wird einen enormen Einfluss auf die Verkehrssicherheit und damit auch auf unsere Wettbewerbsfähigkeit haben."