Ingolstadt. Audi will sich mit neuen Mobilitätskonzepten auf die zunehmende Urbanisierung einstellen. „Im Jahr 2030 werden voraussichtlich 60 Prozent der Menschen in Städten mit mehr als acht Millionen Menschen leben“, sagt Nadine Endress, bei Audi zuständig für die strategische Markenführung. Doch bei der Umsetzung von Mobilitätslösungen sind Audis Wettbewerber den Ingolstädtern voraus. So hat BMW schon einige Projekte an den Start gebracht: Ende 2013 kommen die ersten Elektroautos mit einer leichten Carbonkarosserie auf den Markt. Zudem bietet BMW in Großstädten in Kooperation mit dem Autovermieter Sixt das Carsharing- Konzept DriveNow an, Vorreiter Daimler wartet mit Car2go auf. Audi will jetzt nachziehen.
Ein wichtiger Ideenlieferant ist der „Urban Future Award“. Dieser Preis wird alle zwei Jahre von den Ingolstädtern verliehen, erstmals im Jahr 2010. Am 18. Oktober kürt der Autohersteller in Istanbul den Sieger 2012. Im diesjährigen Wettbewerb treten fünf Architekturbüros mit Lösungen für ihre jeweilige Metropolregion an – neben Mumbai, Boston, Istanbul und Săo Paulo auch das extrem dicht besiedelte Flussdelta Pearl River in China. Im Gegensatz zur ersten Runde des Wettbewerbs will Audi dieses Mal den besten Vorschlag – zumindest teilweise – auch realisieren: „Mit dem Gewinner wollen wir ein Konzept entwickeln, wie wir das Projekt in kleinerem Maßstab schon heute in der Stadt umsetzen können“, berichtet Audi-Managerin Endress.Es könne nicht eine Lösung für alle Metropolen geben, daher will Audi mit verschiedenen Konzepten auf die Bedürfnisse der jeweiligen Megacity reagieren. Bereits vor mehr als zwei Jahren hatte das Unternehmen die „Audi Urban Future Initiative“ gegründet. In der Denkfabrik tauschen sich weltweit Architekten, Soziologen, Städteplaner und Trendforscher aus, um die Mobilität von Megacitys zu analysieren und erste Lösungen zu entwerfen. Berücksichtigt werden sollen technische, soziale, ökologische und ästhetische Aspekte. Die Themenpalette ist breit: Es geht um die nahtlose Mobilität durch die Verbindung der Verkehrsteilnehmer ebenso wie um die flexible Nutzung des Raums. Die Kommunikation zwischen Auto und Stadt steht ebenfalls ganz oben auf der Agenda. Fest steht für Audi: Die Mobilität der Zukunft wird die Rolle und das Design der Autos entscheidend verändern. Es gewinnt mehr Fähigkeiten, sich mit der Außenwelt zu vernetzen. Zudem muss es aufgrund der zunehmenden Schadstoffemissionen leichter und effizienter werden. Die Audi- Designer arbeiten in einigen Projekten mit Studenten internationaler Hochschulen zusammen, um von den jungen Kreativen zu lernen, wie sie die mobile Welt sehen. „Wir nutzen die Quelle unserer künftigen Käufer“, berichtet Audis Exterieur-Designer Jürgen Löffler. Er verweist auf zwei Studien, die Audis Weg in die Zukunft demonstrieren sollen: das E-Bike „Wörthersee“ sowie der Sportwagen „Concept Urban Spyder“ mit Elektroantrieb.Audi fördert City-Konzepte
Audi will sich mit neuen Mobilitätskonzepten auf die zunehmende Urbanisierung einstellen. "Im Jahr 2030 werden voraussichtlich 60 Prozent der Menschen in Städten mit mehr als acht Millionen Menschen leben“, sagt Nadine Endress, bei Audi zuständig für die strategische Markenführung.