Düsseldorf. Von der Wiederbelebung der sportlichen Marke Abarth erhofft sich Fiat den Zugang zu neuen, jüngeren Kundengruppen sowie zusätzliche Marktchancen im bisher brachliegenden Tuning-Geschäft. „Wir müssen nun die Kunden nicht mehr ziehen lassen. Stattdessen bieten wir Ferrari-Spirit für den normalen Geldbeutel", sagt Fiat-Deutschland-Chef Manfred Kantner. Außerdem rechnet er damit, dass verstärkt Kunden unter 30 Jahren in die Showrooms kommen und davon auch die Volumenmarke Fiat profitiert.
Unter der Rennsport- und Tuningmarke Abarth bieten die Italiener mit dem Grande Punto Abarth und dem 500 Abarth zwei leistungsgesteigerte Fahrzeuge an. Dazu kommen ein Karosserie-Nachrüstsatz und ein Supersport-Kit. Insbesondere im Segment der Klein- und Kompaktfahrzeuge zwischen 140 und 180 PS soll die Marke mit dem Skorpion auch durch Kampfpreise neue Kunden gewinnen. So ist der mit 155 PS leistungsstärkere Grande Punto Abarth 4000 Euro günstiger als der Mini Cooper S.
Insgesamt will Kantner ein Netz von 25 exklusiven Partnern aufbauen, die sowohl Fahrzeuge verkaufen und Tuning-Kits einbauen als auch den Service übernehmen. Unter Vertrag sind bereits 14 Betriebe aus dem Fiat-Netz. Erforderlich ist eine Investition von 67.000 Euro in die Abarth-typische Gestaltung des Showrooms. „Je nach Verkaufsvolumen sollte sich das in ein bis zwei Jahren amortisieren", so Kantner. „Wir wollen, dass unsere Händler Geld verdienen." Die Händlermarge liege „im Bereich des Fiat-Margensystems". Ähnlich wie beim Kleinwagen 500 gebe es bei Abarth aber kaum Nachlässe. In diesem Jahr will Fiat in Deutschland zwischen 1500 und 200o Abarth-Modelle verkaufen, 2009 sollen es knapp 3000 Fahrzeuge sein.
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