Ford baut sportliche Modellpalette kräftig aus

Köln. Ford wird die nächste Generation seines extrem sportlichen Kompaktmodells Focus RS zum ersten Mal weltweit anbieten. Einen Einführungstermin für das Modell, das auf dem Facelift des seit wenigen Wochen in Deutschland erhältlichen Focus beruht, nannte Ford am Freitag noch nicht. Derzeit wird der neue RS auf dem Nürburgring ausführlich getestet. Das Kürzel "RS" steht für Rallye-Sport.

Bis 2020 werde Ford weltweit mehr als zwölf "Performance"-Fahrzeuge auf den Markt bringen, kündigte der Hersteller an. Darunter fallen nach Lesart von Ford nicht nur die extremen RS-Modelle, sondern auch die etwas leistungsschwächeren ST-Modelle.

Die Nachfrage nach Performance-Fahrzeugen wachse global stetig an, erklärte Ford zu der Entscheidung. Alleine in Europa verzeichne dieses Segment ein Nachfrageplus von rund 14 Prozent seit 2009, in den USA seien es im gleichen Zeitraum sogar 70 Prozent gewesen.

"Um die Wünsche der Kunden zu erfüllen, wird Ford bis zum Jahr 2020 weltweit mehr als zwölf neue Performance-Fahrzeuge auf die Märkte bringen," teilte der Hersteller mit.

Zugleich kündigte der Konzern die Gründung eines global agierenden "Ford Performance"-Teams an, und zwar unter Einbeziehung des europäischen "Team RS" und des "Special-Vehicle-Team" (SVT) in Nordamerika.

Ziel dieser Maßnahme sei eine noch effektivere Entwicklung und die weltweite Vermarktung von besonders leistungsstarken Performance-Fahrzeugen und von sportlichem Zubehör. Das Team wird weltweit in den verschiedenen Ford-Entwicklungszentren arbeiten sowie in einem neuen Technischen Zentrum in Charlotte, North Carolina. Die Leitung des "Ford Performance"-Teams übernimmt Dave Pericak, Mustang Chief Engineer, Ford Motor Company.

"Im Zuge der globalen 'ONE Ford'-Strategie richten wir unser Performance-Geschäftsmodell auf weltweites Wachstum aus. Außerdem konzentrieren wir uns verstärkt auf die Entwicklung von attraktiven neuen Performance-Fahrzeugen", erklärte Ford-Entwicklungschef Raj Nair. "Der erstmals weltweit verfügbare neue Ford Focus RS wird ein Meilenstein auf diesem Weg sein".

Den ersten Ford RS gab es bereits 1968 in Gestalt des Ford 15M RS, den es zunächst nur in Deutschland gab. Das erste europäische "RS"-Modell von Ford war der Ford Escort RS1600 im Jahre 1970. Die erste Generation des Focus RS rollte im Jahr 2002 auf die Straße.

Angaben zu der Motorisierung und zu den Leistungsdaten des neuen Focus RS machte Ford noch nicht. Ungewiss ist auch, ob der neue Focus RS Allradantrieb haben wird. Der auslaufende Modell hat nur Frontantrieb, allerdings bringt Ford derzeit unter anderem den neuen Mondeo und den S-Max optional mit Allradversionen auf den Markt.

Es gilt aber als ausgemacht, dass das neue Modell nicht mehr den 2,5-Liter Fünfzylinder-Turbobenziner mit 305 PS haben wird, sondern den neuen 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, der auch im neuen Mustang angeboten wird. Dort leistet das Aggregat 314 PS.

Wichtigster Rivale des Focus RS ist der 300 PS starke Golf R, außerdem der neue Audi RS3 mit 367 PS und teilweise auch noch der Mercedes A45 AMG mit 360 PS.