Ex-Daimler-Vertriebschef gesteht Untreue - Geldstrafe

Stuttgart. Der ehemalige deutsche Vertriebschef des Autobauers Daimler ist am Mittwoch vom Amtsgericht Stuttgart wegen Untreue zu 36 000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Damit hatte der Ex-Manager Eckhard Panka teilweise Erfolg mit seinem Einspruch gegen einen früheren Strafbefehl in Höhe von 128 000 Euro. Mit diesem Strafmaß wäre der ehemalige Chef der in Berlin ansässigen Vertriebsorganisation vorbestraft gewesen. Panka war nicht anwesend und ließ von seinem Verteidiger erklären, er erkenne die Vorwürfe gegen ihn an. Der 65-Jährige hatte Mitarbeiter der Bauabteilung des damaligen DaimlerChrysler-Konzerns für den Umbau seines Privathauses in München sowie der Finca einer Freundin auf Mallorca eingesetzt.

Die publikumswirksame Affäre um Untreue und Graumarktgeschäfte hochrangiger Manager der in Berlin ansässigen Vertriebsorganisation von Mercedes reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Zwischenzeitlich war sogar Daimler-Chef Dieter Zetsche in den Strudel geraten. Inzwischen wurde er vom Vorwurf der Falschaussage zu Graumarktgeschäften freigesprochen. Während Daimler anfangs noch versucht hatte, die Affäre in der Vertriebsorganisation kleinzukochen und den damaligen Vertriebschef Panka in den vorzeitigen Ruhestand schickte, zog die Angelegenheit immer weitere juristische Kreise und kostete mehrere Manager den Job.

Vor wenigen Wochen war der ehemalige Bauleiter von Daimler wegen Untreue zu einer Geldstrafe von 6750 Euro verurteilt worden. Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass er während der Arbeitszeit für die damalige Lebensgefährtin des ehemaligen Deutschland-Vertriebsleiters Eckhard Panka den Bau einer Finca auf Mallorca organisiert hat. Der inzwischen entlassene Manager sei bei der Straftat zwar nicht federführend gewesen, hatte die Richterin zur Begründung gesagt. Der Ex-Bauleiter habe aber von dem "Sumpf" und den "gängigen Mauscheleien" im Konzern gewusst und sie daher auch zu verantworten.