François Provost wird neuer Renault-Chef

Die Renault-Gruppe hat wenige Wochen nach ihrer jüngsten Gewinnwarnung ihren Einkaufschef François Provost zum Vorstandschef ernannt. Er tritt sein neues Amt am 31. Juli an und soll es "für zunächst vier Jahre" ausüben. Das teilte die Renault-Gruppe am Mittwoch mit.

Damit wird Provost genau am Tag der Verkündung der Halbjahresergebnisse sein neues Amt antreten.

Der 57-Jährige folgt auf Luca de Meo, der Anfang Juli zurückgetreten war, um die Leitung des Gucci-Eigentümers Kering zu übernehmen. Seit Oktober 2023 ist Provost Direktor für Einkauf, Partnerschaften und öffentliche Angelegenheiten bei Renault.

Provost wurde zugleich zum Verwaltungsratsmitglied von Renault S.A. und Renault s.a.s ernannt. Die S.A. ist die börsennotierte Dachgesellschaft, in der Tochtergesellschaft Renault s.a.s. sind die Automotive- und FInanzaktivitäten gebündelt. 

Ungewöhnlich ist in der Mitteilung des Konzerns die Formulierung, dass der neue CEO zunächst für vier Jahre sein neues Amt ausüben solle. Gründe für diese Einschränkung nannte der Konzern nicht.

Der neue Konzernchef hat 23 Jahre Erfahrung auf diversen Positionen in der Renault Group hinter sich. Darunter waren Aufgaben im internationalen Geschäft, aber auch strategisches Management und operative Aufgaben wie zuletzt der Einkauf.

Verwaltungsratpräsident Jean-Dominique Senard sagte zu der Entscheidung: "Ich bin sicher, dass François Provost die Renault Group mit Umsicht und Entschlossenheit in einem Umfeld leiten wird, das gleichermaßen Führungsstärke, strategische Weitsicht und Innovationsfähigkeit erfordert."

Provost werde den neuen Strategieplan umsetzen, der bereits unter de Meo weitgehend erstellt worden war. Senard betonte: "Bei der Renault Group ist kein Platz für den Status quo".

Provost erklärte zu seiner Bestellung: "Ich werde meine ganze Energie und Leidenschaft einsetzen, um gemeinsam mit unseren 100.000 Mitarbeitenden, dem Handel, den Lieferantinnen und Lieferanten sowie Partnerinnen und Partnern zur Entwicklung unserer Gruppe beizutragen, die seit 127 Jahren eines der Aushängeschilder der französischen Industrie ist."

An die Öffentlichkeit und die Mitarbeiter gewandt, sagte er: "Sie können auf mein Engagement und meine Entschlossenheit zählen, wenn wir gemeinsam das nächste Kapitel in unserer Geschichte aufschlagen."

Als weitere Kandidaten für den Posten hatten Dacia-Chef Denis Le Vot , Renault-Markenchef Fabrice Cambolive und der zuletzt bei Stellantis ausgeschiedene Top-Manager Maxime Picat gegolten.

Wie Le Vot und Cambolive auf die Entscheidung reagieren werden bleibt abzuwarten.